Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

ten in Altstätten bestimmt,69 wo am 29. Sept. 1840 der Vertrag unter- zeichnet wurde.70 Die Bestimmungen blieben dieselben wie im Entwurf von Konstanz. Das Klostervermögen betrug nach Abzug der an Liech- tenstein zu bezahlenden 7.000 Gulden noch 9.952 Gulden, welche an St. Gallen ausgefolgt werden mussten,71 was durch die am 14. Mai 1841 in Ragaz abgeschlossene Abrechnung zwischen Menzinger, Baumgart- ner und dem Liquidator des Klosters, Hofstetter, geschah.72 Damit wa- ren diese langwierigen Verhandlungen endgültig abgeschlossen, die bezeichnenderweise nur zwischen Liechtenstein und dem Kanton St. Gallen stattgefunden hatten. Der Bischof von Chur war nie zu den Verhandlungen herbeigezogen worden, da 1836 das Doppelbistum Chur-St. Gallen aufgehoben worden war und erst 1847 das Bistum St. Gallen errichtet wurde.73 Nach Abschluss des Vertrages von Altstätten wandte sich Fürst Alois an den Bischof in Chur und schilderte den Verlauf der Verhand- lungen von 1835 bis zu ihrem Abschluss 1840.74 Alois betonte beson- ders, dass er niemals eine förmliche Anerkennung des Aufhebungs- aktes ausgesprochen habe und dass die früheren Verhältnisse für die Pfarrei Eschen wieder eintreten würden, falls das Kloster Pfäfers wieder hergestellt werden sollte.75 Damit hatte auch Alois gezeigt, dass er nicht mehr so streng an einer Unterordnung der Kirche unter den Staat fest- halten wollte, sondern eher bereit war, einen Weg der Verständigung und des Vergleichs zu suchen. Kaum waren die Angelegenheiten des Klosters Pfäfers erledigt, als die Abtrennung der Gemeinde Vaduz von der Pfarrei Schaan, die 69 Schädler, Eschen, 54, 13. April 1840; HKW an OA. 70 Schädler, Eschen, 55, 29. Sept. 1840; Vertrag abgedruckt. Ebenso Voigt, 58 f. 71 1. c. Art. 6 des Vertrages. 72 Schädler, Eschen, 57, 14. Mai 1841; Protokoll über die Abrechnung. 73 Spiess, 124 f. 74 Schädler, Eschen, 56, 14. März 1841; Fürst Alois an den Bischof. 75 1. c. — LRA, Berichte und Briefe des P. Kaiser, 30. Nov. 1843. Kaiser meinte, dass das Ordinariat sich schon lange an Wien gewendet habe, um Eschen «in seine Klauen zu bekommen». Man rechne auch auf Balzers und zähle schon die Tage des Pfarrers von Triesen. «Vielleicht gelingt dies oder jenes, weil dermals die Fürsten den Schwarzen gewaltig unterthänig sind». 131
	        

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