Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

tet;42 der Bitte um Beschränkung der Auswanderung kam Fürst Alois durch das Auswanderunspatent vom 15. Januar 1843 nach.43 DieRevision des Schulwesens, eine Angelegenheit, die Kaiser beson- ders am Herzen lag, wurde, obwohl sie sehr dringend war, zurückge- drängt durch andere wichtige Ereignisse der 40er Jahre. Erst 1859 wur- de ein neues Schulgesetz erlassen. Auch blieb der Vorschlag, das Klo- stervermögen von Pfäfers für eine Musterschule zu verwenden, ohne Erfolg. Die Deputation, die anfangs Dezember wieder zurückkehrte,44 hatte im Moment wenig erreicht.45 Die verschiedenen Erlasse aber, die in den nächsten Jahren veröffentlicht wurden, zeigen doch, dass Fürst Alois die vorgebrachten Anliegen der Petition ernsthaft prüfte und ihr wo möglich entgegenzukommen suchte. Sein Besuch im Lande im Jahr 1842 dürfte unter anderem auch durch die Aussprache mit den Abge- sandten der Untertanen veranlasst worden sein. Da in den nächsten Monaten keine positive Reaktion auf die vor- gebrachten Bitten erfolgte, gelangten die Gemeindevorsteher im August 1841 von neuem an den Fürsten und baten um Erledigung der durch die Deputation überreichten Bitten, besonders um Verminderung der Militärkosten.46 Die Antwort von Wien im Dezember desselben Jahres4" gab eine Begründung, warum in dieser Angelegenheit keine Änderung 42 cf. unten S. 193 f. 43 cf. unten S. 192. 44 Kaiser hatte vom Abt von Disentis den Auftrag bekommen, wegen des Klosters bei Metternich vorzusprechen; er hatte jedoch keinen grossen Erfolg, cf. Müller, Geistesgesch. Studie, 82. 45 cf. Allgäuer, 
45. — Die Hofkanzlei hatte Kaiser noch 1848 als Deputierten in Erinnerung, «welcher anno 1840 ... an Euer Durchlaucht das ziemlich nach Demagogie athmende Memoire überreichte». Dass Kaiser in Wien als unruhiger Geist galt, zeigt auch ein Schreiben der Hofkanzlei vom 8. Juni 1842. Kaiser hatte durch das Oberamt um eine Genealogie des fürstlichen Hauses gebeten, da er schon einige Jahre an einer Geschichte des Fürsten- tums Liechtenstein arbeite. Die Genealogie wurde Kaiser ausgehändigt mit dem Vermerk an das Oberamt, «dass mit weiteren Mittheilungen bey Kai- sers nicht ganz ruhigem Verhalten sich vorsichtig zu benehmen sey». 46 HKW 9687/1841, 14. Sept. 1841; OA an HKW. — LRA NR 69/14, 11. Dez. 1841; HKW an OA. Das Gesuch wurde am 8. August 1841 eingereicht. 47 LRA NR 69/14, 14. Dez. 1841; Fürst an OA. 110
	        

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