Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Fürst Maximilian War Fürst Karl in erster Linie Staatsmann, so erfüllt Maximilian von Liechtenstein sein Leben vorwiegend im Militärdienste. Er wird zwar bereits im Alter von 23 Jahren Mitglied des Reichshofrates, der obersten beratenden Behörde am Kaiserhof, nimmt aber schon im gleichen Jahre an den Feldzügen des 15-jährigen Türkenkrieges teil. Wie sein Bruder Karl schliesst er sich dem König Matthias an, ist 1608 sein Oberstfeldzeugmeister und Kommandant der Artillerie und wird 1613, als Matthias Kaiser geworden war, sein Oberststallmeister und kaiserlicher Rat. Seine grösste Kriegstat geschah am 7. November 1620 in der Schlacht am Weissen Berge. Der kaiserliche Oberbefehlshaber, General Bucquoi, litt an diesem entscheidenden Tage noch an einer Verwundung, und so hatte Maximilian den Oberbefehl in dieser für das Haus Habsburg so entscheidenden Auseinandersetzung. Er war auch Kommandant seines eigenen Regimentes von Kürrasieren, die sich besonders auszeichneten. In der 1623 erfolgten Erhebung in den Fürstenstand wird rühmend auf seine Leistung in der Schlacht Bezug genommen. Zwei Jahre war er im Ungarnkrieg, dann auf dem schlesischen Kriegsschauplatz, erhielt 1624 das Kommando in Mähren und eroberte 1628 dem Kaiser die Grafschaft Glatz, dann zieht er sich vom Militär- dienste zurück, übernimmt aber 1638 das Kommando der wichtigen Grenzfestung Raab in Ungarn. Dort starb Maximilian 1643 als öster- reichischer Feldmarschall. Er war von 1627, nach dem Tode seines Bruders Karl, bis 1632 so lange Regierer des Hauses, bis sein Mündel, Fürst Carl Eusebius, voll- jährig wurde, und gab den ersten Anstoss zu den Bemühungen des Fürstenhauses um die Erwerbung reichsfreien Besitzes. 12
	        

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