Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Die Hauszeichen sind in den meisten Gemeinden zum grössten Teil in Vergessenheit geraten. Nur noch die wenigsten kennen jene Eigen- tumsmarke, die oft seit Jahrhunderten ihr Familienzeichen war, die ihre Vorfahren auf die Gerätschaften einkerbten und, wenn sie des Schreibens unkundig waren, anstelle der Unterschrift auf amtliche Protokolle setzten. Erst im vergangenen Jahrhundert verdrängten die 1809 eingeführten Hausnummern allmählich die alten Zeichen. Als diese dann im land- wirtschaftlichen Betrieb ihre Bedeutung als Eigentumsmarke verloren hatten, wurden sie noch in manchen Gemeinden bis vor wenige Jahr- zehnte als Holzzeichen für die Holzlose verwendet. Im 40. Band des Jahrbuches unseres Vereins veröffentlichte David Beck seine reichhaltige Sammlung der Triesenberger Hauszeichen. Die Zeit sorgt dafür, dass manches Ungeschriebene verloren geht, und so gebe ich mit Freuden meine Plankner Sammlung zum Druck, um auch diese Zeichen der Zukunft zu bewahren Die Zeichen fanden sich auf landwirtschaftlichen Geräten, vor allem auf Heinzen in Planken und Oberplanken. Die wichtigsten Quel- len jedoch sind Urkunden aus dem Plankner Gemeindearchiv und den Archiven der Regierung und des Gerichts. Im Gemeindearchiv werden zwei Zaunzettel aus den Jahren 1802 und 1816 aufbewahrt. Die Hauszeichen wurden nämlich im «Meder» bei den Schwabbrünnen zur Markierung der Zäune verwendet. 1802 verfertigte Christian Negele auf Planken eine Liste mit den Namen der Besitzer und deren Zeichen, und 1816 legte in der gleichen Art Richter Johann Negele die zweite Liste an. Es gelang aber bis vor kurzem in den wenigsten Fällen die Namen den jetzigen Hausnummern zuzuordnen. Hier half mir ein Schriftstück weiter, das bis dahin unbekannt im Gemeindearchiv gelegen hatte und das von Richter Johann Negele am 13. Mai 1821 geschrieben worden war. Es handelt sich um eine Zusam- menstellung von Hausnummern, Namen und Hauszeichen der damals 87
	        

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