Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Kurze Baubeschreibung der heutigen Anlage Das auf einer Uferterrasse des Rheines errichtete gemauerte Bau- werk besteht aus einem einschiffigen Langhaus, an das sich ein einge- zogener polygonaler Chor mit Kreuzgewölbe anschliesst. An die im Halbkreis schliessende Scheidmauer eröffnet in der Südseite des Chores eine Türe den Zugang in die Sakristei. Diese liegt im Erdgeschoss des nach aussen ungegliederten Turmes, der im schiefen Winkel an Chor- und Schiffsgemäuer angebaut worden ist. Eine bauliche Differenzierung des Schiffes ergibt sich durch die über dem Westeingang eingebaute Empore. Je zwei breite barocke Fen- ster besorgen die Belichtung des Schiffes. Durch die Restaurierungs- arbeiten im Jahre 1964 wurden in der Südwand eine Eingangstüre, die Hälfte eines Rundbogenfensters und zwischen diesem und der Scheid- mauer eine gestufte Nische mit eingelassener, rechteckiger Lichtöffnung freigelegt und konserviert (Abb. 6 u. 7). Schiff und Chor werden von einem einheitlichen Statteldach überzogen, welches jedoch einen ge- walmten Ostabschluss zeigt. Die Restaurierungsarbeiten im Jahre 1964 Bereits Erwin Poeschel hatte in seinen «Kunstdenkmälern des Für- stentums Liechtenstein» (Basel 1950) darauf hingewiesen,1 in der Kirche liessen sich zwei baugeschichtliche Etappen nachweisen. Zu dieser von ihm, wenn auch mit gewissen Bedenken vorgebrachten Ansicht führten ihn die halbkreisförmigen Fundamente im Chor, die er als Reste einer halbkreisförmigen Apsis ansah, worauf dann in den Jahren 1653/54 der heutige polygonale Chor gesetzt worden sei (Abb. 1). Mit den «offen- baren» Resten dieser Apsis brachte er diejenigen Mauerpartien in der Südwand des Schiffes in Beziehung, die durch eine deutlich sichtbare Baunaht nach Westen abgegrenzt waren. Poeschel konnte damals noch nicht ahnen, dass die Grabungen des Jahres 1964 die Grundrisse einer Kirche freilegen sollten, die eigentlich 1 Poeschel, E., Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, Basel 1950, S. 131 - 134. 65
	        

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