Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

fürstentum gnädigst aufgerichtet und erhoben, auch dasselbe sowohl als das Schloss und Markt Vaduz durch Veränderung des vorigen mit dem Namen und Prädikat Liechtenstein gnädigst begäbet». Zu allen Zeiten soll es ein reichsunmittelbares Fürstentum sein und bleiben, und Fürst Anton Florian und seine ehelichen männlichen Erben sollen nach dem Recht der Erstgeburt als Fürstenstand des Reiches angesehen und geehrt und zu den Reichs- und Kreistagen geladen werden. Alle alten Privilegien, Freiheiten und Rechte sollen dem Lande bewahrt bleiben. Das neue Fürstentum trug also fortan den Namen des Hauses Liech- tenstein, was eine besondere Eigenheit darstellt, nennen sich doch sonst die Herrschergeschlechter nach dem Lande, und nur unser Land ist nach dem Fürstenhause benannt. Auch das Schloss und der Hauptort sollen den Namen Liechtenstein tragen. Zwar finden wir gelegentlich die Bezeichnung «Hohenliechtenstein» für Schloss Vaduz, aber nur ganz kurze Zeit, und der Ort, von Carl Ludwig von Sulz zum Markt erhoben, bezeichnet sich immer als.Vaduz und nie als «Markt Liechtenstein». Fürst Anton Florian hat sein Ziel erreicht: Die Errichtung des Reichs- fürstentums Liechtenstein ist verbunden mit dem vom Kaiser verspro- chenen Rechte auf Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat für seine Per- son, seine Nachkommen und die Inhaber des Fürstentums. Letzte Schwierigkeiten und endgültige Lösung Nun schien das Ziel endgültig erreicht zu sein, hatte sich doch auch der Kaiser verbürgt, dass das Fürstenhaus für alle Zeit Sitz und Stimme im Reichstag haben solle. Im Jahre 1721 schickte Fürst Anton Florian seinen Rat und Landvogt von Vaduz Johann Christoph von Bentz an den Kreistag des schwäbi- schen Kreises nach Ulm, aber dieser musste ihm berichten, dass dort die Grafen von Hohenems niemals Sitz und Stimme für Vaduz ange- sprochen hätten. Es sei ihm erklärt worden, dass zwar Vaduz jederzeit von viel hundert Jahren her ein Stand des Reiches (also reichsunmittel- bar) gewesen sei, dass sich aber die Besitzer nie um den Sitz im Reichs- tage gekümmert hätten. Fürst Anton Florian gibt seinem Landvogte den Auftrag, mit dem 46
	        

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