Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Die Ortsbezeichnung «unter der Gassa» im Rotenboden oder Namen, wie etwa «Gassa-Badischt» oder «Gassa-Wisi», erinnern heute noch daran. Zudem war Triesenberg nicht nur territorial, sondern auch be- völkerungsmässig die grösste Ge- meinde. 1584 zählte Triesenberg am meisten Schnitzzahlende (d. i. Steuerpflichtige) von allen Ge- meinden der oberen und unteren Landschaft.9) Und im Mai 1767 schreibt Dekan und Pfarrer Nico- laus Peller von Schaan:10) «Es ist befindlich ein Berg zwischen Trisen und meiner Pfarr, welcher unge- Urwüchsiger Walsertyp fehr 500 Seelen zehlet». Wenn wir 
Josef Schädler 
(1877~ 1944) das alles überlegen, dann werden wir uns von den Mühsalen der da- maligen Seelsorger eine Vorstellung machen können. Um dem Pfarrer in Triesen, dem ja der grössere Teil am Berg zuge- teilt war, die Pastoration zu erleichtern, gründete Freiherr Ludwig von Brandis anno 1494 die St. Mamertenkaplanei. Diese blieb aber bald wieder unbesetzt, und der Pfarrer war wieder allein.11) Erst durch die Stiftung der Pfarrhelferpfründe durch Pfarrer Valen- tin von Kriss im Jahre 1689, wurde eine bleibende Aushilfe gesichert.12) Auch am Berg wurden für die neu gestiftete Cooperatur freiwillige Gaben gesammelt. Ebenso wurde das Opfer der im Jahre 1664 einge- führten Martins- und Magnusprozessionen dazu verwendet.13) Der Triesner Cooperator war verpflichtet, wöchentlich eine hl. Messe auf Masescha zu feiern, dem Pfarrer in der Seelsorge zu helfen, ferner im Winter, von Ende November bis anfangs März, Schule, und im Herbst und Frühling am Berg Kinderlehre zu halten.14) •) JBL/Bd. 30, S. 35. 10) Dekan Peller, Schreiben vom 16. Mai 1767 im bischöfl. Archiv in Chur. ») JBL/Bd. 2, S. 51. 12) JBL/Bd. 2, S. 51 und 68. 13) JBL/Bd. 2, S. 69. u) JBL/Bd. 2, S. 70. 172
	        

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