Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Leider sind im Laufe der Jahre mehrere Bildstöckchen ganz ver- schwunden. So bemerkt Dr. David Beck, dass «Auf Krüppel» ob Schaan früher ein «Kappile» gestanden sei.7) Anfangs der 1940er Jahre wurde in Mauren eines der interessante- sten «Kappile» in unserem Lande, nämlich jenes beim «Rechenmacher» Hs.-Nr. 119 abgebrochen und leider nicht wieder aufgebaut. Es war dies ein Bildstock mittlerer Grösse, auf einem Sockel, mit ziemlich tiefer Nische, enthaltend ein Marienbild. An dem Platze, wo das Bildstöcklein stand, soll früher ein Hexenplatz gewesen sein, weshalb die früheren Bewohner des Hauses Nr. 119 jeden Abend eine Kerze vor dem Muttergottesbilde in diesem «Kappile» anzündeten. Auch andere Per- sonen, die abends oder nachts an diesem «Kappile» vorbeigehen muss- ten, sollen Kerzen mitgenommen und in der Nische desselben aufge- stellt und angezündet haben. In Schellenberg fiel im Jahre 1964 das «Franzosen-Kappile» im Rankhag der dortigen Strassenverbreiterung zum Opfer. In Schaanwald, also ebenfalls im Gemeindebereich Mauren, ist im Jahre 1959 das «Kappile» zur schmerzhaften Muttergottes (Abb. 1) abgebrochen und durch einen Schau- kasten für Antiquitäten (!) ersetzt worden. Dieser Bildstock war wahr- scheinlich im Jahre 1888 von den 4 ledigen, in Schaanwald wohnhaften Geschwistern Tiefenthaler errichtet worden. Das am 1. 3. 1905 verstor- bene Frl. Adelheid Tiefenthaler, Besitzerin des gesamten Tiefen- thaler'schen Vermögens, errichtete einen Fonds zum Zwecke der Ver- besserung und Vergrösserung die- ses «Kappile», damit den Bewohnern «Kappile», ehemals in Schaanwald von Schaanwald, die damals noch 7) David Beck, JBL 64, Der prähistorische und spätrömische Siedlungsplatz «Auf Krüppel» ob Schaan. 
Abb. 1 134
	        

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