Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Derselbe Autor gibt folgende Typeneinteilung: 1. Friedhofleuchten und Hochsäulen 1250 — 1500 2. Tabernakelpfeiler (Gotik 1350— 1650, Mischformen von Renais- sance und Gotik 1600— 1700, Renaissance bis Barock 1600 — 1650) 3. Alpenländischer Typ. Die dort beschriebenen und wiedergegebenen Beispiele sind meist säulenförmig und kommen den Typen unseres Landes selten einmal nahe. Josef Weingartner trifft für die in Nord- und Südtirol zo zahlreich vorhandenen und zum Teil künstlerisch äusserst interessanten und wertvollen Kunstwerke folgende Einteilung: 1. Der Tabernakelbildstock 2. Späte Nachzügler des Tabernakelbildstockes 3. Bildstöcke mit drei Nischen 4. Bildstöcke mit einer Nische 5. Bildsäulen 6. Maueraufsätze 7. Der Kapellenbildstock.4) Unsere «Kappile» sind vor allem in die Gruppen 4, 6 und 7 dieser Aufstellung einzureihen. Schliesslich erwähnt Weingartner noch den «volkstümlichen», von Bauern und Handwerkern selbsthergestellten Bildstock, ohne aber näher auf diesen Typ einzugehen. Ihm gehören wohl die meisten un- serer Bildstöcke oder «Kappile» an. Aber nichtsdestoweniger haben wir auch bei uns «Kappile», die in Form und Ausführung Geschmack und Können verraten, und wenn es auch nur einheimische Bauern- oder Handwerkerarbeit gewesen sein mag. Zudem darf nicht vergessen werden, dass Liechtenstein wohl bis zu Beginn dieses Jahrhunderts, trotz seiner zentralen Lage inmitten Europas, eines der ärmsten Länder weit und breit war. Wer zog hier nicht schon alles durch, brandschatzend und raubend, angefangen von den römischen Legionen bis zu den Truppen des französischen Generals Massena. So schreibt z. B. Heibert in seiner Chronik über die Zeit der Franzosenkriege: «Die Kriegser- 4) Josef Weingartner, Tiroler Bildstöcke, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1948. 132
	        

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