Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

1626 schreibt Erzherzog Leopold eigenhändig an ihn, er möge berichten, «was bei den seltsamen Läufen von der Guardi auf deinem anvertrauten Schloss Gutenberg zu erhalten oder abzudanken sein möchte». Von 14 zu 14 Tagen solle der Vogt nach Innsbruck berichten, was sich mit den Schweizern, Franzosen und Bündnern auf der Steig tut. In Vaduz sollen aber zur Sicherheit noch im Jahre 1628 auf dem Schloss 300 Mann in Bereitschaft gestanden haben. EIN SCHRECKENSJAHR: TRUPPENDURCHZÜGE UND PEST 1629 wurde zu einem neuen Schreckensjahre: In nie gesehenem Ausmasse zogen Truppen durch, und in ihrem Gefolge kam die Pest ins Land. Österreich und Frankreich waren in der Erbfolgefrage um das Her- zogtum Mantua in Krieg geraten, und kaiserliche Regimenter zogen über die Bündner Pässe nach Süden, auf den italienischen Kriegsschau- platz. Gutenberg war Ausgangspunkt des Aufmarsches. Von dort aus sandte Graf Alwig zu Sulz einen Boten mit einem Brief des Kaisers an die Häupter der Drei Bünde, dem er folgendes Schreiben mitgab: Hochgeehrte, edle gestrenge, besonders liebe Herren und Freunde, denselben mein Gruss zuvor ! Hierbeiliegend haben die Herren von der Römisch Kaiserlichen Majestät, meinem allergnädigsten Kaiser und Herrn, zwei Schreiben, das eine an die Herren, das andere an die Herren Eidgenossen zu emp- fangen, welches der Herren Eidgenossen gehörige Schreiben sie densel- ben zu schicken wissen werden. Und obwohl darin begriffen, dass Ihrer Kaiserlichen Majestät be- stellter Obrister Herr Graf von Merode mit den Herren wegen des Pass nach Italien traktieren solle, so hat mich aber derselbige ersucht, weil er das Kommando über das Kriegsvolk hat und zur Verhütung von Ungelegenheit nit wohl von demselben abkommen kann, mich hieher zu bemühen und mit den Herren des Passes halber zu traktieren, wel- ches ich denn, weil es Ihro Majestät Dienst betrifft, wirklich nicht ver- weigern solle. 96
	        

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