Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

Eschbach. 
Von Esca wurde dann mit der indog. Adjektivendung 
— no das 
Wort Escana weiterbildet. Es bedeutet also den «Ort am Bach» = Ambach. Wenn wir in den Urkunden von 
einem Scanaves (Scan-au) lesen, mag der zweite Teil nur eine Erklärung des ersten sein. Als die Römer auf dem südlichen Teil dieses Schaan und Eschen umfassenden Ortes ein befestigtes Lager bauten und den Namen dafür latinisierten, d. 
h. Escana betonten, konnte die Anfangssilbe sich nicht mehr halten. So haben 
wir Scana, das ein Jahrtausend lang diesen Namen behielt. Der nördliche Teil, wo das lateinische Element weniger vertreten sein mochte, behielt seinen keltischen 
Namen Escana, bis er sich unter dem Einfluss des Romanischen und Deutschen zu den 
Formen Escane, Escans, Eschanz, Eschenz, Eschen ganz naturgemäss weiter entwickelte. Schaan und Eschen haben sich aus demselben Wort differenziert. Zum gleichen Re- sultat kommt, wenngleich auf anderm Weg, der Keltologe L. KAUL». Isidor HOPFNER vertritt diese seine Ansicht, wenn auch in etwas veränderter Form, ebenfalls in seiner Publikation «Die Vorarlberger und Liechtensteiner Ortsnamen auf der neuen Schulkarte» (Feld- kirch 1928, 4. Auflage). Die diesbezüglichen Ausführungen sind auf Seite 27 und 28 zu finden und lauten: nisca Wasser, Wurzel is, in: Isca-Fels; 
jünger esca in fl. Esche. esc-ana an der Esche in: Eschen. escan-ia bei Eschen in Scana Schaan. isc-ula Wässerchen in: fl. Jsola. esc(ujl-ania am Wässerchen in: Eschene Schlins. b'esclania bei Schlins in: Beschlingen. isk-ina Wässerchen. v'iskina am Wässerchen in: Viskinen (Faschina ?). isca-rdunon (Scadunum) Wasserburg in: Schadona. isc + arn-eia Wasserbachgau in: Iskarnei. is + ara Isar usw. (zur Wurzel is) Wasserlauf. is + ar-ia am Wasserlauf in: Val-isera. Vgl. Iseria h. Isera (Tirol)». Im Jahre 1911 legte an der Universität in Wien Eugen NIPP, unser nachmaliger Landesschuldirektor und Studienrat, seine Dissertation über «Die romanischen Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein» vor. Diese Arbeit ist nicht gedruckt worden; eine handschriftliche Copie liegt in unserer Landesbibliothek auf. NIPP hielt Schaan gleich wie Götzinger für romanisch, obwohl ihm offen- sichtlich dabei nicht so recht wohl war. Er schreibt u. a. wörtlich: «Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass dem von Götzinger S. 77 be- handelten Oberschan in der Gemeinde Wartau und unserem Schaan das gleiche Etymon zugrunde liegt, wie denn auch die urkundlichen Formen nicht mit Sicherheit dem einen oder anderen zugesprochen werden kön- nen und auch die urkundlichen Formen, die ich für Eschen angeführt, mit hineinspielen können. Merkwürdig ist, dass Götzinger unser Schaan, das doch ungleich mehr Bedeutung hatte, mit keiner Silbe erwähnt. Topographisch gemeinsam ist beiden die Lage an einem Riet (in Ober- schan ist der «See» noch ein Tümpel). Oberschan liegt dagegen etwa 11
	        

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