Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

Dr. Hanspeter Hartmann-Frick hat über die Knochenfunde folgen- den Bericht verfasst: «Die römische Schicht brachte 11 bestimmbare Knochenstücke her- vor, nämlich 1 vom Pferd 5 vom Hausrind 2 von Ziege oder Schaf 2 vom Hausschwein 1 vom Schaf 2 vom Hausschwein Es sind demnach in diesen wenigen Stücken die wichtigsten Wirt- schaftstiere aus jener Zeit bezeugt, die auch heute noch grösste Bedeu- tung haben. Wir vermissen neben Wildtieren vor allem Hundeknochen und Reste von Geflügel. Doch dürfen wir nicht erwarten, unter nur 11 Stücken gleich jede einst vorhandene Tierart vertreten zu finden. Dennoch mag der Befund ein Hinweis darauf sein, dass die Fleisch- versorgung aus der Jagd eine vergleichsweise sehr untergeordnete Rolle gespielt haben muss. Vogelknochen sind klein und dünnwandig und daher mechanisch und chemisch leicht zerstörbar. Der Pferdeknochen (Nr. 5) ist ein distales Gelenkstück eines Schienbeins mit einer grössten Breite von 64,5 mm. Dieses Pferd muss demnach ein für die Römerzeit eher kleines Tier gewesen sein. F. Würg- ler hat im spätrömischen Kastell Schaan für den betreffenden Zeitab- schnitt ebenfalls verhältnismässig kleine Pferde gefunden. Die Wider- risthöhe unseres Pferdes dürfte 1,30 m nicht erreicht haben. Die 5 Knochen vom H a u s r i n d belegen mindestens 3 Tiere, zwei ausgewachsene ungefähr von der Grösse einer kleinen (Nr. 1) und einer mittleren (Nr. 2) Braunviehkuh, sowie ein Kalb (Nr. 10). Nr. 4 Rippe Nr. 1 Beckenfragment: Gelenkpfannendurchmesser 63mm'46mm Nr. 2 Jochbein Nr. 3 Stirnbein Nr. 10 Mittelfussknochen, Mittelstück: kleinste Breite der Diaphyse 18,7 mm, juvenil. Die Tiere waren deutlich grösser, als es die Kühe im anschliessenden Mittelalter im allgemeinen bei uns waren. 44
	        

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