Süd-West-Profil Das Süd-West-Profil zeigte folgende Schichtenlagen: An das Brücken- widerlager stösst eine mit Asphalt überzogene Schotterschicht von ca. 140 cm Mächtigkeit, ehedem zweifellos als Fundament zum Strassenbau angeführt. Mit einigen Schwankungen in der Stärke der Schicht über- deckt das Schottermaterial auf einer Lange von über 20 m diesen Gra- bungsbereich (s. Süd-West-Profil, Schicht I), Abb. II. Der reichlich undifferenzierten Schicht I folgt eine zweite kom- plexere Strate, die anfänglich und bis zur Meterhöhe 7 nür ca. 20 cm stark ist und in schotterigem und kalkdurchsetztem Material Knochen und auffallend viel Weinbergschnecken enthält (S-W-Profil, Schicht II). Bei der Höhe 7 scheint die Schicht auszuklingen, jedoch fächert sich die Strate gegen Süden-Osten hin in zwei Lagen auf (Schicht IIa, IIb). Die Strate IIa scheint eine Abraumschicht von ca. 50 cm Stärke zu sein: in lehmiger und rüfeartiger Erde liegt Holzkohle, vermengt mit runden Steinen. Besonders bei den Metern 12 — 13,50 und 16 — 18 (S-W-Profil, Ziffer 1) zeichnet die Stratenbasis eine deutliche Brand- schicht aus. Vermutlich geht die Abraumschicht auf die Brandkata- strophe vom 22. Oktober 1795 zurück. Die Schicht IIb wechselt ihre Zusammensetzung in süd-östlicher Richtung mindestens dreimal: Bei den Metern 9— 11,80 setzt sich die Strate aus gelblichem Lehm und zahlreich eingestreuten Kieselsteinen zusammen (S-W-Profil, Ziffer 5); dann folgt lehmig-sandiges Erdreich (S-W-Profil- Ziffer 4, Meterhöhe 11,80—16) und schliesslich Rüfeschutt mit Lehm vermischt (S-W-Profil, Meterhöhe 16 — 19). Die dritte Schicht beginnt unter dem Brückenwiderlager in eindrucks- voller Mächtigkeit von ca. 80 cm, keilt dann aber auf der Höhe von 12 Metern spitz aus (s. S-W-Profil). Das Material besteht aus blauem und fundleerem Lehm. Auf dem blauen Lehmkeil liegt ganz unerwartet zwischen den Metern 10,20— 13,20 eine ca. 5 cm kräftige Lage mit viel Kalkmörtel (S-W-Profil, Ziffer 2). Dann verläuft die Schicht mit ver- änderter Materialzusammensetzung ab B nach Süd-Osten. Anstatt des kompakten Lehms weist die Strate hier grobkörnigen Sand auf, in dem viele guterhaltene Holzeinschlüsse, vorweg Buchenholz, stecken (S-W- Profil, Ziffer 3). Die Körnigkeit des Sandes zeichnet vor allem die un- teren Lagen der Schicht aus, deren Mächtigkeit zwischen 25 und 50 cm 37