Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

den Westfuss des Gutenbergs bespühlte, teilte sich in zwei Arme und bildete eine Insel (siehe Beilage, Karte Sesselin).14) Mehr aber vermag die Deutung der Flurnamen, das alte Kartenmaterial und die vorlie- gende Literatur nicht auszusagen.13) Die Grabungsstelle lag mindestens seit dem Spätmittelalter am nördlichen Rand eines sumpfigen Rietes. Ein Bach zog durch das Grabungsgebiet. Bei Überschwemmungen des Rheins drangen dessen Fluten bis zum Winkel und lagerten Geschiebe, Sand und Kies ab, welche die Gewässer von St. Katharinabrunnen stauten und so den Moorgrund zwischen Gutenberg und dem alten Balzers mitverursachten. In welchem Rhythmus das geschah, vermögen die Grabungsprofile anzudeuten. DIE AUSGRABUNG Bei Grabungsbeginn am 10. Mai 1967 fanden die Ausgräber einen 9,30 m langen, 200 — 250 cm breiten und ca. 300 cm tiefen Kanalisa- tionsgraben vor, dessen Sohle unter dem Grundwasserspiegel des Tales lag und durch Motorpumpen wasserfrei gehalten werden musste. Der Kanalisationsgraben begann beim nördlichen Widerlager der Brücke, auf der Ostseite des Kanals, und stiess 9,30 m weit in süd-östlicher Richtung der Strassenmitte zu. Hier sah das Kanalisationsprojekt eine Knickung in östlicher Richtung mit einem Schacht vor. Der Graben ver- lief dann in der Strassenmitte direkt der Landstrasse zu (s. Situations- plan). Beim westlichen Grabenanfang hielt nur mehr die gemauerte untere Kanalböschung das in nördlicher Richtung abfliessende Kanal- wasser zurück. Im Grabengrund lagen kalkgemörtelte Mauerreste, ein- gedeckt von Lehm, Sand und Kies (s. Abb. I). Die Baumaschine hatte teilweise die Mauerteile angebrochen, und grössere, kompakte, kalk- gemörtelte Mauerstücke lagen am nord-östlichen Grabenrand. Es wurde sofort versucht, den Grabengrund zu reinigen, soweit das stets nach- stossende lehmige und sandige Wasser dies zuliess; die Wände wurden zur Profilaufnahme präpariert. 14) In der älteren Lokalkarte von Gutenberg aus dem Jahre 1706 ist die Insel nicht verzeichnet, vgl. Frick A., 1. c, 1956, 56. >5) Poeschel E„ 1. c, 1950, 34; Büchel Joh. Bapt. 1. c, 1924, 5 ff.; LUB 1/4, 105, Malin; zum Kartenmaterial vgl. Anmerk. 11 in dieser Arbeit. 36
	        

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