Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

ten wir ausser einer Waldspitzmaus (Sorex araneus) und einer Schnee- maus (Microtus nivalis) auch zwei Feldmäuse einsammeln. Eine von ihnen fiel sofort durch ihre Grösse auf. Die nähere Untersuchung ergab, dass es sich um die alpine Hoch- gebirgsrasse (Unterart) der Feldmaus handelte (Microtus arvalis rufes- centefuscus), die SCHINZ im Urserer-Tal am St. Gotthard gesammelt und 1845 erstmalig beschrieben hatte, und die ich in Liechtenstein bis dahin nicht gefunden hatte. Die Feldmaus geht in Liechtenstein an den Rheintalhängen nur wenig über 700 m hinauf (cf. v. LEHMANN, 1963, p. 271), die höheren Lagen besiedelt zunächst die Erdmaus (Microtus agrestis), ab etwa 1450 m dann die Untergrundmaus (Pitymys subterra- neus), zu der sich dann etwas höher auch die Schneemaus (Microtus nivalis) gesellt. Es liegt also im Liechtensteiner Raum zwischen 700 und 1800 m eine über 1000 m breite feldmausfreie Zone zwischen den beiden Rassen. Beide Tiere waren geschlechtsaktiv (Hodengrösse des Ö" 9,5 mm, 9 gravid mit rechts 2, links 3 Keimblasen von ca. 14 mm Länge). Die Fellfärbung der Körperoberseite unterscheidet sich bei den Bälgen nicht von der der Rheintaltiere (1. c. p. 262 ff.). Das 9 weicht jedoch durch einen starken gelblichen Anflug an der Bauchseite von ihnen ab. Beim Cf ist die Unterseite durch längere weisse Haarspitzen gegenüber den Tieflandtieren deutlich aufgehellt. Vor allem aber fällt bei dem Ö" überhaupt der längere Pelz auf, wie ich ihn auch schon bei den Sommertieren aus Hochlagen des Schweizer Nationalparkes erwähnte (1. c. p. 265). Die folgende Zusammenstellung bringt die Körper- und Schädel- masse der beiden Tiere. Nr. sex. K + R Schw. Hf. Ohr Gew. 
CB 
Zyg. Br. Ob. Zahnr. Diast. Occ. Br. 65.506 
9 
101,5 22 14 11 26 g 21 
12,7 
7 (10,5) 65.505 6 
122 (40) 15 11 34,5 g 
25,4 15,1 5,8 
8 11,5 143 
7 
108 38 16 11,5 41 g 25,7 15 5.7 
7,5 12,5 Der Schädel des — noch jungen — 9 zeigt in diesem Entwicklungs- stadium als einzige Abweichung zu etwa gleichalterigen aus dem Tief- land eine starke Prognathie der oberen Schneidezähne. — Dem cf ist zum Vergleich ein etwa gleich alter aus Vaduz (der grösste der bis- herigen Liechtenstein-Serie) gegenübergestellt (Nr. 143, vergl. Tabelle 202
	        

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