Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

cherte. Die Klarheit, der Ernst, die Strenge seiner Lehre werden von allen Schülern ebenso gerühmt, wie die Vornehmheit seiner Gesinnung, die sich auch in Verzicht auf eine unmittelbare Beeinflussung der künstlerischen Meinungen und Wunschziele seiner Studierenden äus- serte. Im Gegensatz zu dem bis heute nachklingenden Ruhm des her- vorragenden Pädagogen, der sein Wissen und seine Erfahrung in kei- nem Lehrwerk weitergegeben hat, ist die Geltung des zu seiner Zeit hochgeschätzten Komponisten längst verblasst» (Anton Würz). Zum Schluss seien noch zwei kurze Zitate angeführt: «Immer wieder ist es der Lehrer, dessen sich die Nachwelt mit Dankbarkeit erinnert» (Th. Kroyer); «die gesamte Musikgeschichte kennt nur wenige Kräfte von ähnlicher Bedeutung [als Kontrapunktlehrer]» (A. Sandberger). Josef Rheinberger blieb seinem Heimatland zeitlebens sehr zugetan, und er hatte auch zu dessen Schulwesen etwelche Beziehungen, aller- dings meist posthum ! Im Jahre 1861 weilte der junge Konservatoriums- lehrer Rheinberger ferienhalber in Vaduz; er war mit dem seit drei Jahren an der Volksschule Vaduz angestellten, deutschen Oberlehrer Hinger befreundet und wirkte an der praktischen Orgelprüfung mit, die Hinger als Teil der Lehrbefähigungsprüfung für drei liechtenstei- nische Junglehrer leitete.G:J) Unter Rheinbergers sehr zahlreichem und vielseitigem Schaffen befinden sich eine Reihe von Kinderliedern, teil- weise Vertonungen von Gedichten seiner Frau Fanny, wovon einige in dem 1950 herausgegebenen 1. Teil des liechtensteinischen Schul- liederbuches («Frohes Singen») aufgenommen sind; der 2. Teil dessel- ben enthält einige der Melodien, die er für die Heimatlieder Prof. Josef Gassners und Kan. J. B. Büchel schrieb.e4) Im Februar 1949 führten die Schüler der Realschule Vaduz unter der Leitung von Fürstl. Musikdirek- tor Severin Brender und Reallehrer Felix Marxer Rheinbergers Kinder- singspiel «Der arme Heinrich» dreimal auf.63) Rheinberger schrieb aus München im Jahre 1858, als er noch keine feste Anstellung hatte: 63) Gedenkbuch der Schule Vaduz, S. 23 (dieser Teil von Oberlehrer Hinger verfasst). °4) Vgl. Martin, a. a. O., S. 247. "•') «100 Jahre Realschule Vaduz 1858 - 1958», Vaduz, 1958, S. 23 (ein Bild liegt auch vor); der Meister hätte bestimmt die Tatsache gebilligt, dass die Schule aus dem Reinerlös sich ein neues Klavier anschaffte ! Dieses Singspiel wurde 1870 vermutlich für ein Kindermaskenfest verfasst (Kroyer, S. 91; s. auch Rezension in der anonymen Broschüre «Josef Rheinberger», S. 17). 164
	        

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