Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

tätig. Im folgenden werden die Zamser Schwestern in dieser Reihenfolge angeführt: Personal der Lehrerinnenbildungsanstalt, Haupt- und Volks- schullehrerinnen, Kindergärtnerinnen, sonstige Erzieherinnen. Eine Liechtensteinerin stieg zu den höchsten Würden der Kongrega- tion empor: Nachdem sie schon als Direktorin der Lehrerinnenbildungs- anstalt geamtet hatte, wurde sie zur Generaloberin des Mutterhauses erkoren. Es ist dies Mutter Maxentia (Johanna) Rhein- berger (1832 — 1917), von Vaduz, eine leibliche Schwester des be- rühmten Komponisten Josef Rheinberger (s. unten)18). Als Schülerin wurde sie zum Musikunterricht bei Unterlehrer Sebastian Pöhli nach Schaan geschickt, dann trat sie mit 19 Jahren bei den Zamser Schwe- stern ein. Sie erwarb sich die Lehrbefähigung für Volksschulen und wirkte als Lehrerin von 1854 bis 1861 in den Tiroler Orten Silz und Zirl. Im Jahre 1861 wurde sie nach Zams ins Mutterhaus zurückberufen, um an der Lehrerinnenbildungsanstalt zu unterrichten. Ihre Hauptfächer waren Pädagogik und Deutsch, sie erteilte den Kandidatinnen und No- vizinnen auch geistlichen Unterricht. Im Schuljahre 1887 — 1888 amtete Sr. Maxentia vorübergehend als Direktorin der Anstalt (sonst versahen lauter Geistliche diese Stelle). Bis 1891 war sie noch als Hauptlehrerfn an der Lehrerinnenbildungsanstalt tätig, und zwar mit besonderer Er- laubnis des Unterrichtsministeriums, da ihre Befähigung eigentlich nur für das Volksschullehreramt galt. Von 1861 bis 1902 hatte sie das Amt einer Vikarin inne und von 1891 bis 1902 widmete sie sich ganz dieser Tätigkeit. Sr. Maxentia übte eine weitere erzieherische Aufgabe von 1902 bis 1906 in Zusammenhang mit der Gefängnisfürsorge aus: Zu- nächst hatte sie erzieherische Aufsicht über die weiblichen Strafgefan- genen des Frauengefängnisses St. Martin in Schwaz, dann 'wirkte sie drei Jahre lang als Präfektin einer Büsserinnengemeinschaft Strafent- lassener Frauen in Solbad Hall. Im Jahre 1906 wurde Sr. Maxentia zur Generaloberin des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern in Zams gewählt, welches Amt sie bis 1915 behielt. Mutter Maxentia konnte 1914 ihre diamantene Jubelprofess feiern. Bei diesem Anlass verlieh ihr der 1S) Der angesehene Historiker Kan. J. B. Büchel irrte sich, als er schrieb: «Am 7. 12. 1836 wurde die Maria Elisabetha Rheinberger, Tochter des Rentmei- sters Joh. Peter Rheinberger, getauft, die spätere Generaloberin des Mutter- hauses Zams» («Geschichte der Pfarrei Schaan», Jahrbuch des Historischen Vereins, Band 27, S. 73); es handelt sich hier um eine jüngere Schwester! 126
	        

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