Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

1908), als Direktor der staatlichen Oberrealschule in Görz, war eine sehr heikle, und es wird Gassner für seine umsichtige Leitung der Schule durch eine Periode grosser nationaler Spannungen ein glänzen- des Zeugnis ausgestellt. Prof. Gassners letzter Posten war verdienter- weise ein ruhigerer, aber auch wichtiger, nämlich als Direktor (der «6. Rangklasse») des eben verstaatlichten Gymnasiums in Bregenz (1908 — 1915). «In dieser Stellung lag ihm bei seiner religiösen Über- zeugung vor allem daran, die Schüler in christlichem Sinne und patrio- tischem Geiste zu erziehen, Gerecht gegen Lehrer und Schüler wusste er, hie und da mit etwas heftigem Temperament Mängel zu beheben und die Autorität zu wahren; aber er erkannte auch die Leistung an, wo immer er sie antraf, in offener und wohlwollender Weise». (Dr. A. Vonach). Bei der Erstellung des neuen Gymnasiumgebäudes 1912/13 spielte er eine massgebende Rolle. Als Direktor Gassner 1915 in den Ruhestand trat, wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste um den österreichischen Staat der ehrenvolle Titel eines «k. k. Regie- rungsrates» verliehen. Er starb 1927 in Innsbruck. Auch seinem liechtensteinischen Heimatland blieb Prof. Gassner immer treu, und er verfasste eine Menge von patriotischen Gedichten und Liedern, die teilweise für den Schulgebrauch gedacht waren; seine Wünsche gingen insofern in Erfüllung, dass mehrere seiner Stücke in die Liedersammlung «Liechtensteinische Lieder» (1912) sowie ins ge- genwärtige Schulliederbuch «Frohes Singen» Band 2 (1952) aufgenom- men wurden33). Bucher, Engelbert, «Schulchronik Triesenberg», Kath. Pfarramt, Triesen- berg, o. J., S. 44 - 69. Marxer, Dr. Georg, «Joseph Gassner» (Nachruf), im Jahrbuch des Histo- rischen Vereins, Band 27. Vonach, Prof. Dr. Anton, «Das Bregenzer Gymnasium», 1. Teil, Bregenz, 1950, S. 62 f. Nachruf in den «Liechtensteiner Nachrichten» vom 11. 6. 1927. Prof. Dr. Josef Kriss (1870— 1956), von Balzers, studierte zuerst am Kollegium Maria Hilf in Schwyz (wo er lauter Vorzugsnoten bekam), dann am Staatsgymnasium in Wien VIII; er studierte weiter '") Vgl. Bucher, a. a. O., S. 68 f., sowie Martin, Graham, «Liechtensteinische Lehrmittel», Jahrbuch des Historischen Vereins, Band 65, S. 246 f. 120
	        

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