Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

Beschreibung des Reitschulgebäudes Auf der einen Zeichnung sehen wir eine horizontalbetonte, recht- eckige Anlage. Taf. VII (Abb. a) Vier Trakte umschliessen einen läng- lichen Hof, die offene Reitschule, die vermutlich insgesamt vier Portale öffnen. Die Tiefenachse ist durch ein dreiteiliges Portal, die Querachse durch einfache Portale betont. Die Portalbauten überragen die Höhe der einzelnen Flügel um ein Geschoss. Ihre achsiale Gliederung wird durch Pilaster hervorgerufen, die dem horizontalen Duktus der einzel- nen Flügelbauten entgegenwirken. Die offene Reitschule schliesst auf der Schmalseite eine ebenerdige Mauer ab, hinter der (gemäss der Be- schriftung am unteren Rand der Zeichnung), sich die gedeckte Reit- schule erhebt. Diese Mauer wird in der Mitte von dem dreiachsigen Portalbau durchbrochen, der als Risalit der gedeckten Reitschule vorgelagert ist. Er setzt sich aus einem rundbogigen Hauptein- gang und zwei rechteckigen Nebeneigängen zusammen, über denen je ein quadratisches Fenster angebracht ist. Die Mittelachse des Portals wird durch das rundbogige Tor und den kleinen Dreieckgiebel über dem Dachgesims als Hauptachse betont. Das Portal gliedern vier Pila- ster, die unterhalb der Kapitäle mit Kartuschen geschmückt sind. Die Wirkung der beiden gegenüberliegenden Portale an den Langseiten des Hofes veranschaulicht am deutlichsten die Seitenansicht der An- lage. Ihre wesentlich einfachere Gliederung zeigt einen rundbogigen Eingang, den zwei Pilasterpaare flankieren. Diese bewirken einen star- ken Höhendrang, der das Portal von dem ebenerdigen Flügelbau der Stallungen abhebt. Den einheitlichen Klang im Inneren des Hofes be- stimmen die querrechteckigen Fenster der Wände. Im Hof ist, von Bäumchen begleitet, eine gestutzte Hecke gezogen, die den Reitplatz in annähernd rechteckiger Form umgibt. Die Seitenansicht von Ebergassing zeigt uns die gesamte Anlage des Neubaues. Taf. VII (Abb. b) An den ebenerdigen langgestreckten Seiten- flügel der offenen Reitschule schliesst ein zweigeschossiges Wohnge- bäude an. Diesem ist ein einachsiges Portal vorgebaut, über dem zwi- schen Pilastern, die einen Rundbogengiebel tragen, ein Fenster ange- bracht ist. Der Baustil dieser offenen Reitschule sowie der angrenzenden Ge- bäude spricht deutlich die Formensprache Ospels. Die einfachen und strengen Formen dieser Anlage, die rein der architektonischen Gliede- 92
	        

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