Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

Von der Einfahrt Taf. III (Abb. a) im Ehrenhof führt eine breite Treppe in die im ersten Stockwerk gelegenen Prunkräume. Auf der rechten Seite dieses Stockwerkes befinden sich die Wohnräume des Fürsten sowie ein prunkvoll ausgestatteter Raum des Feldmarschall Josef Wenzel von Liechtenstein (1696— 1772). Auf der linken Seite gelangt man in die Gesellschaftsräume. An diese schliessen sich an: ein Speisesaal, ein Rauchsalon, ein Musik- zimmer und ein Marmorsaal. Im zweiten Stockwerk liegen die Gästezimmer sowie grosse Säle, die für Jagdfrühstücke verwendet wurden. Die Einrichtungsgegenstände stammen aus verschiedenen Stil- epochen.1) Es sind dies Möbel aus der Barock-, Rokoko- und Empirezeit, Tapesserien aus dem 17. Jahrhundert, Böhmische Kristalluster, Nuss- holzboisserien und Tapeten aus Genueser Samt und Seide. Die Prunk- säle sind ferner noch mit Deckengemälden von Antonio Bellucci und Marc Anton Franceschini ausgestattet. Ein Grossteil dieser Einrichtung konnte noch vor der russischen Besetzung im Jahre 1945 gerettet werden. SCHLOSS WILFERSDORF Baugeschichte von Wilfersdorf2) Über die Vorgängerbauten des heutigen Schlosses existieren keine historischen Nachrichten. Bekannt ist nur, dass an der Stelle des heuti- gen Baues im Mittelalter eine gotische Burg stand. Diese wurde dann in der Renaissancezeit von den Liechtensteinern in ein Wasserschloss um- gewandelt. Durch eine Ansicht in Vischers Topographie von Nieder- österreich aus dem Jahre 1672 wissen wir, wie dieses Schloss ausgesehen hat. Es war ein vierflügeliger Bau, der von Bastionen, einem Wasser- graben und einem Vorwerk umgeben wurde. Seine günstige Lage, die ») Vgl. Hans Anderka: a. a. O., S. 3 ff. 2) Sämtliche Bauurkunden im Liechtensteinischen Hausarchiv in Wien und Vaduz. 82
	        

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