Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

Mätele, nümm a Vadozna Buab . . . Du hascht gmänt, du heischt mi gfanga . . . A Burabüable mag i net . . . 
5) * * * Als ich einmal meinen lieben Freud Dr. h. c. David Beck fragte, ob in Liechtenstein nicht noch mehr alte Lieder aufzutreiben wären, sagte er kurz: «Komm mit, ich führe dich zu einem alten Sänger, der kennt eine Menge solcher Dinge». So besuchten wir denn am 7. April 1961 gemeinsam den Schustermeister Alfred Hemmerle in Vaduz. Er war schon weit über achtzig. In seinen jüngeren Jahren hat er sehr viel gesungen und musiziert, und ich durfte hoffen, wirklich wertvolles Liedgut von ihm zu hören. Diese Erwartung wurde vollauf erfüllt. In ein paar kleinen Notizbüchlein hat er seinen teuren Schatz geborgen. Mit Bleistift waren die meisten Texte eingeschrieben, Noten fehlten, die hatte er im Kopf. Daran ist ein Volksliedsammler gewöhnt. Da zückt man eben seinen eigenen Stift und bittet die Gewährsleute, ein paar Liedchen vorzusingen, etwa dieses, oder jenes, und auf jeden Fall das da . . . Meister Hemmerle zierte sich gar nicht; er machte nur bescheiden darauf aufmerksam, dass seine Stimme heute eben nicht mehr die beste sei und dass wir mit dem zufrieden sein müssten, was ihm noch einfalle und wie er es mit achtzig Jahren darbieten könne. So sang er ein Liedchen nach dem andern; und als wir ihn ver- liessen, hatte ich 13 Lieder und einen Sechserwalzer in der Tasche, der sich auf einem Blatte auch noch gefunden hatte. Einiges davon sei an dieser Stelle wieder in Erinnerung gebracht. -x *• * Aus der benachbarten Schweiz stammt ein Kuhreigen, der auch nach Vorarlberg herüber wanderte. In dem reichhaltigen Liederbuche «Schwyzerschlag» trägt es den Vermerk: «Appenzeller Weise nach Glutz-Blotzheim, Solothurn (1789 — 1872)».'*) Die Melodie erscheint in Liechtenstein (und auch im «Ländle») wesentlich vereinfacht, aber keineswegs schwach. 51
	        

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