Der Liechtensteinische Schulbücherverlag und -verschleiss, bzw. der Amtliche Lehrmittelverlag Der Regierungs-Rechenschaftsbericht für das Jahr 1934 berichtet (S. 60): «Zur leichteren Beschaffung der dienlichen Lehr- und Lernmittel wurde vom hohen Landesschulrat ein Statut genehmigt, zur Errichtung eines eigenen Schulbücher-Verlages». Laut besagtem Statut heisst die Stelle «Liechtensteinischer Schulbücher-Verlag und -Verschleiss in Va- duz». Art und Zweck werden in Artikel 1 umschrieben: «Die Anstalt ist eine Handelsgesellschaft und hat den Zweck, für die liechtensteinischen Schulen entsprechende Lehr- und Lernmittel herzustellen oder zu be- schaffen und abzugeben. Neuherstellungen und Anschaffungen erfolgen nach den Weisungen des Landesschulrates». Ein Lehrer wurde als Ver- walter der Anstalt bestellt. Im Jahre 1959 wurde die Stelle umgetauft in «Amtlicher Lehrmittelverlag, Vaduz», um die Bezeichnung an die schweizerische Praxis anzugleichen. Obwohl der jetzige Titel wesent- lich weniger umständlich klingt, ist er aber etwas irreführend insofern, als die Haupttätigkeit der Anstalt nach wie vor eher in «Verschleiss-» als in Verlagsarbeit besteht. Von hier aus werden nämlich die aus- ländischen Lehrmittel bestellt und dann an die einzelnen Schulen ver- teilt. Bei der Herstellung von einheimischen Lehrmitteln wird die eigentliche Verlegerarbeit durch den Landesschulrat, die betreffenden Lehrerkommissionen und das Schulkommissariat verrichtet, während die fertigen Bücher bei dieser Stelle bloss gelagert werden. Es ist aber merkwürdig, dass auch nach der Gründung eines soge- nannten Schulbücher- bzw. Lehrmittelverlages der Landesschulrat noch immer als Verleger figurierte. Die ersten Werke, welche den Namen Schulbücherverlag trugen, waren ausgerechnet keine Schulbücher — es waren dies die Landkarten von 1952 und 1953 ! Erst die allerletzten Publikationen (Nr. 12/13 und 17) erschienen offiziell beim Amtlichen Lehrmittelverlag. * 255