Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

DER SÜCCA-KERES (23) Auch hier gebe ich die Sage in der ältesten Wiedergabe von Dr. Hu- ber. Es handelt sich um eine historisch nachweisbare Person, welche die Untreue am Dienstherrn begangen hat und dafür büssen muss und als Geist die Ruhe nicht findet, ein in den Alpen häufiges Motiv. Die Gestalt des Keres war im Volke allgemein bekannt, und darum ranken sich nachträgliche Begegnungen um sie. DER GRITSCHER POLI (24) Wir finden Motiv- und Namensgleichheit in einer Prätigauer Sage von der Alp Vanin (Fient, S. 190), wo der Hirte den Namen Paali hat. Wenn man im Spätherbst aus der Gegend von Vanin dreimal den Ruf «Paali» hört, bedeutet das den Schneefall und den Winterbeginn. DER POLI UND DIE KUH (25) Das Sagenmotiv vom Hirten, der eine ihm unbequeme Kuh zu Tode fallen lässt, steht nicht einzeln da. Auf der Alpe Fursch (Kuoni, Nr. 302) begeht ein Senn die gleiche Untat und erhält dieselbe Strafe. Beim neuen Verfallen der Kuh muss er eigenartigerweise jauchzen, und jedes Herauftragen zahlt ihm einen Heller des Schadens ab, den er angestellt hat; die Kuh gehörte einer armen Witwe, was seinen Frevel noch ver- grössert. Auf der Taminser Alpe (Jecklin S. 233) verübt der Zusenne dieselbe Untat, und auch ihn hört man wild heulen. Er konnte dadurch erlöst werden, dass sein Vater die Kuh dem Geschädigten bezahlte. DER EGGAPONTSCHIMMEL (26) Der Schimmel ist ein Tier von vielfacher mythologischer Bedeu- tung. Wenn ein Mensch verurteilt ist, als Geist nach dem Tode als Rei- 146
	        

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