Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

DER GELDSUCHER AUF GÜDIGEN (10) Die sieben Männer treiben regelrechte Teufelsbeschwörung, und mit Erfolg: Der Teufel will ihnen wirklich zu Geld verhelfen, verlangt die Seele des Siebenten (Zahlsymbol!), hat aber kein Glück, denn einer unter ihnen kann sich von seinem Bann lösen und holt den Pfarrer. Dieser ist ein heiligmässiger Mann und löst die Frevelhaften vom Bann, ein Motiv, das bei Geisterbeschwörungen und Bannen böser Geister oft vorkommt, die schliesslich als Abgesandte des Teufels gelten können. DER TEUFEL IN DER GERBE (11) Hier treten Teufel als ganze Höllenschar auf, aber sie werden ver- trieben und hinterlassen nur ein Zeichen ihrer Anwesenheit, den Ab- druck ihrer Klauen, gewissermassen als realen Beweis ihres Daseins. DER TEUFEL HOLT DEN WUCHERER (12) Nur der «ohrenbetäubende Knall» beim Tode des Wucherers bringt in der Sage den Sinn, dass er buchstäblich vom Teufel geholt wurde. DER RIESE VON GUFLINA (13) Es ist kein vorweltlicher Riese, sondern wie in manchen inner- schweizerischen und Graubündner Erzählungen ein Mann von Riesen- kraft; das Ausreissen der Tannen allerdings lässt an den Wilden Mann, die Sagen- und Wappengestalt des Zehngerichtebundes denken. Es ist der einzige Drachenkampf aus unserer Sagenwelt, und die Überwindung gelingt nicht mit Waffen oder List, sondern mit der blos- sen Körperkraft und auch nicht durch einen edlen Ritter oder heiligen Streiter Gottes, sondern durch einen einfachen Bauern, einen Natur- burschen. 140
	        

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