Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

DAS SINGEN AUF ST. MAMERTA 168 Ein Triesner hatte bei St. Mamerten ein Stallgut. Eines Morgens, es war noch dunkel, glaubte er, es sei schon Zeit zum Füttern, und er machte sich auf den Weg, hatte sich aber in der Zeit geirrt, es war erst zwei Uhr nachts. Als er heraufkam, war die Kapelle hell erleuchtet, und ein wunder- volles Singen klang aus ihr heraus. Er konnte nicht mehr weiter und musste einfach zuhören, so schön war es. Erst als es im Dorfe das Angelus läutete, durfte er sich wieder bewegen. Am nächsten Tage meldete er das wunderbare Erlebnis dem Pfarrer, dem aber tat es leid, dass er nicht dabeigewesen war, dann hätte er auch etwas aus dem Himmel gehört. DIE KLOSTERFRAU VON ST. MAMERTEN 169 In der Kapelle St. Mamerten kniete eine Frau in andächtigem Ge- bet. Da sah sie plötzlich eine weinende Klosterfrau hinter dem Altar hervortreten. Sie schaute zum Chor, breitete die Hände aus und öffnete den Mund, als wollte sie sprechen; es gelang ihr aber nicht, sie konnte sich nicht mitteilen. Wie wenn sie verzweifelt wäre, verschwand sie wieder hinter dem Altar. DIE ST. MAMERT EN-NONN EN 170 In St. Mamerten sammeln sich in manchen Nächten Nonnen um den Altar, und zu Weihnachten ziehen sie in einer Prozession um die Kapelle und singen dabei einen wunderschönen Choral. Wo die Kapelle steht, war einst die Burg der Herren von Trisun, aus deren Geschlecht mehrere Ordensfrauen stammten. 116
	        

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