Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

DER G AMSL A WINAGEIST 165 Manche Balzner haben ihn in alter Zeit gesehen, den Gamslawina- geist, und am Morgen hatten sie immer einen geschwollenen Kopf. Es war ein Reiter, der auf. einem Schimmel ritt, aber man sah keinen Kopf. Jede Nacht nahm er denselben Weg: Von Gamlawina durch das Gässle und durch die Heiligwies zur Landstrasse in den Winkel, wo er verschwand. Bei eingezäunten Grundstücken war am Morgen das Gatter offen, wenn man es am Abend noch so gut geschlossen hatte. DIE FROSHASEN 166 Wollten früher die Kinder bei Dunkelheit noch auf die Strasse, so sagten Vater und Mutter: «D'Frpshasa konnd». Bei genauerem Fragen wurden dann diese Hasen auch beschrieben: Sie sollten aussehen wie ein Vogel Strauss mit einem Hasenkopf! Wenn die Dunkelheit kommt, jagen sie die Kinder nach Hause, indem sie in ihre Waden zwicken. In Schaan hatten die Froshasen ihre «Wohnungen» im Mähder- strässle, bei den Seidenbeerbäumen und im Oschtiloch. DAS OBERDELE-WIEBLE UND DAS KEHR-MÄNNLE 167 Auch andere ordnungsliebende Geister gab es in Schaan, das Ober- dele-Wiebli und das Kehr-Männle. Auf der Oberdiele und im Keller waren sie zu sehen und hielten auf Ordnung im Hause. Man bemerkte sie nur ganz kurz, denn kaum war man gekommen, da verschloffen sie sich und blieben verschwunden. Sie waren aber gutmütig und taten niemandem etwas zuleide. 115
	        

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