Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

72. Ausgebrochen; Vs. Beizeichen A. 73. Ausgebrochen. 74. Insgesamt sehr gering erhalten; Dm. 21 mm. Wenn von dem Fund Fussach auch nur wenig mehr als die Hälfte bestimmt und vorgelegt werden konnte, so ist dieser Bestand doch so geschlossen und einheitlich, dass wir ihn wohl als repräsentativ für das Ganze ansehen können. Alle Stücke stammen ja aus einem Zeit- raum von weniger als einem Jahrzehnt. Darin gleicht er völlig dem Fund vom Pizokel, von dem ihn lediglich die etwas spätere Schluss- münze Nr. 64 unterscheidet. Sie gehört nach Laffranchi in dessen Periode VI (etwa August 352 bis August 353), während sowohl der Fund vom Pizokel als auch die Münzreihe auf «Krüppel» bereits mit Periode IV (etwa Sommer bis Ende 351) schliessen52:l). Es könnte daraus eine wenig spätere Verbergung vermutet werden. Viel mehr als höch- stens 1 — 2 Jahre wird der Unterschied nicht betragen haben, denn die Münzen sind bei Fussach praktisch prägefrisch in den Boden gelangt. Dies ist an einzelnen Partien vieler Stücke noch gut festzustellen, wenn auch die Wirkstoffe im moorigen Boden im Laufe der Jahrhunderte starke Zerstörungen durch Ausmessungen und steinharte Verkrustungen verursacht haben. So Hessen sich auch nur noch von 42 Münzen mehr oder weniger sicher die Münststätten bestimmen. Immerhin überwiegen die östlichen Ateliers so stark, dass von Truppen beim Feldzug gegen Magnentius heraufgebrachtes Kleingeld bei der Bildung des kleinen Schatzes mitgewirkt haben mag. Er ist wohl erst zusammengekommen, als die Verbindungen nach dem Westen gestört waren, während der Fund vom Pizokel vorher gebildet worden sein muss. Zurückgehend auf die Annahme, dass der «Krüppel» nach Aurelian (270/275) wieder verlassen war, scheint er etwa zwei Generationen unbesiedelt geblieben zu sein. Als 350 n. Chr. durch die Übergriffe der Alamannen die Lage immer unsicherer wurde, erinnerte man sich des Refugiums auf dem «Krüppel», zog sich dorthin zurück und bes- serte wohl auch in aller Eile die teilweise sicherlich noch stehenden Mauern und Türme wieder aus. Ein archäologischer Nachweis konnte allerdings hierfür genausowenig erbracht werden wie auf dem Witt- nauer Horn, wo G. Bersu denselben Vorgang annimmt53). Die Anlage auf dem «Krüppel» bot nicht den nötigen Schutz, denn schon wenige 81
	        

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