Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

Anfang dieses Jahrhunderts zwei halbfertige Steinbeile gefunden. Sie befinden sich im Liechtensteinischen Landesmuseum. Wahrscheinlich sind auch die beiden Randscherben (Abb. 24, 1 u. 2) neolithisch. Sie lagen, wie auch das Steinbeilchen (Abb. 24,9), im westlichen Teil von Feld I, nahe der Hangkante und direkt auf der Moräne, unter der Ab- raumschicht. Die spätbronzezeitliche Urnenfelderware ist auf Krüppel gut ver- treten (Abb. 25). Die Abbildung 26 zeigt eine Auswahl der auf Krüppel gefundenen Melaunerkeramik, wie wir sie in unserm Land auch von anderen Fundplätzen gut kennen, so von Gutenberg-Balzers, vom Lutzengütle und vom Malanser auf dem Eschnerberg.1) Besonders charakteristisch sind die verzierten Henkel und die typischen Melauner Standfüsse. Auch die Randschneppe ist vorhanden (Abb. 26, 23). Die Wandscherben haben vielfach nur Strich- und Stichverzierungen, während die ge- kerbten plastischen Leisten seltener sind. Es handelt sich also anschei- nend um jüngeres, schon etwas verflachtes Melaun.-) Besonders zahlreich sind die Funde an frühlatenezeitlicher soge- nannter Schnellerkeramik, die von B. Frei nach einem liechtensteini- schen Fundplatz, dem Schneller auf dem Eschnerberg, benannt wurde (Abb. 27 u. 28)ß) Dass der Krüppel auch noch in der Spätlatenezeit besiedelt war, zeigen die auf Abbildung 29 dargestellten Funde, darunter befinden sich Graphittonkeramik und Reste von farbigen Glasarmringen. Die Kleinfunde aus der spätrömischen Epoche werden in diesem Jahrbuch von Hans-Jörg Kellner ausführlich behandelt und wir brau- chen deshalb hier nicht darauf einzugehen. ') Vergl. die Grabungsberichte in früheren Bänden dieses Jahrbuches: Bd. 32 (Gutenberg), Bd. 44 (Lutzengüetle), Bd. 54 u. Bd. 55 (Malanser). 2) Vergl. dazu: Benedikt Frei, Zur Datierung der Melauner Keramik, in Zeit- schrift für Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 15, Heft 3, 1954 1955. a) Vergl. David Beck, Der Hügel Schneller auf dem Eschnerberg. Ein prähi- storischer Fundplatz (Grabungs- und Fundbericht), in Bd. 51 (1951) dieses Jahrbuches; ferner: Benedikt Frei, Zu einigen ergänzten Gefässen der Schnellerkeramik, in Bd. 56 (1956). 34
	        

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