Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

zweite Bearbeitung, wieder von E. KUHN (1951), behandelt «die Tier- reste der prähistorischen Siedelungen vom Schneller (Ältere Urnen- felderkuliur und La Tene)». Es liegen nur wenige Reste vor, die wieder alle von Haustieren stammen, und zwar von Schaf/Ziege, Rind und Schwein sowie einem Hund. Der Nachweis des Hundes besteht wieder- um in einem Unterkiefer, der etwas größer ist als beim sogenannten Torfhund. — Die dritte Abhandlung ist von F. E. WÜRGLER (1959) und wertet «die Knochenfunde aus dem spätrömischen Kastell Schaan (4. Jahrhundert n. Chr.)» aus. Die Funde sind schon zahlreicher — total 393 Stück — und außergewöhnlich vielseitig in der Verteilung auf die Tierarten. Rothirsch, Reh, Elch, Gemse, Steinbock, Wildschwein, Braun- bär, Fuchs, Biber und Kranich als Wildtiere stehen den Haustieren Pferd, Rind, Schaf/Ziege, Schwein, Katze und Huhn gegenüber. Von den Haustieren ist diesmal das Rind am häufigsten belegt, gefolgt vom Schwein und den kleinen Wiederkäuern. Das Rind ist jetzt, wie es für die Römerzeit charakteristisch ist (s. NOBIS 1954, 1957, BOESSNECK 1958, 1958 a), großwüchsiger. — Besonders hervorzuheben aber ist die vierte Arbeit, die Dissertation von H. HARTMANN-FRICK (1960) über «die Tierwelt des prähistorischen Siedlungsplatzes auf dem Eschner Lutzengüetle, Fürstentum Liechtenstein (Neolithikum bis La Tene)». Einmal ist die Fundmenge mit 4849 Stücken erheblich größer, außer- dem ist die Zusammensetzung der Fauna wiederum vielseitig — sie enthält an Wildtieren Rothirsch, Reh, Elch, Gemse, Steinbock, Ur, Wisent, Wildschwein, Wildpferd, Braunbär, Steinmarder, Wolf, Fuchs, Biber und die Sumpfschildkröte und an Haustieren in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit Rind, Schwein, Schaf/Ziege, Hund und Pferd — und schließlich erfolgt die Auswertung methodisch hervorragend und mit ausführlicher Diskussion des Forschungsstandes über die Abstam- mung und kulturelle Entwicklung der Haustiere und die geschicht- liche Entwicklung der Wildtiere, so daß ich mich weitgehend darauf beschränken kann, in dieser Hinsicht auf diese hervorragende Arbeit zu verweisen. Zusammen mit der Korrekturfahne meiner Arbeit erhielt ich die fünfte der Untersuchungen. Sie stammt wiederum von H. HART- MANN-FRICK (1965) und behandelt neue Funde der befestigten Höhen- siedlung auf dem Borscht im Vergleich mit den früheren (KUHN 1937) und den Funden vom Eschner Lutzengüetle. Wie bei der erheblichen Vermehrung der Funde nicht anders zu erwarten — es wurden 2 320 Fundstücke untersucht — gibt es nun auch aus dieser Station Wildtier- 185
	        

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