Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

folgten Übungen in der Kompagnie. Als Kaserne dienten Teile des Schlosses Vaduz. Der Liechtensteiner Offizier und unter ihm der Feld- webel leiteten die Ausbildung. Der letzte Kommandant des Kontingents Peter Rheinberger trat mit 17 Jahren in den fürstlichen Militärdienst und kam als Kadett zur Aus- bildung zu dem Hohenzollerischen Bataillon. Er wurde am 1. Mai 1849 zum Fürstlich Liechtensteinischen Leutnant befördert. Im gleichen Mo- nat noch wurde mit den Hohenzollerschen Kompagnien auch die Liech- tensteiner Schützenkompagnie gegen die Badischen Aufständischen ein- gesetzt. Der spätere langjährige Feldwebel der Schützenkompagnie, Andreas Walch, 1844 militärpflichtig eingezogen, war 1846 Korporal geworden. Beim Ausmarsch gegen Baden wurde er als Quartiermacher zusammen mit dem von Hohenzollern-Sigmaringen vorausgeschickt. Der Truppeneinsatz war vorbeugender Art. Verluste traten nicht ein. Walch wurde nach Rückkehr des Kontingents nach Vaduz im Oktober 1849 Sergeant. Ltn. Rheinberger und Sergeant Walch bekamen die 49er Feldzugsmedaille. Das Jahr 1849 brachte, als sehr einschneidend, den Verzicht der beiden Hohenzollerschen Fürstentümer auf ihre Souveränität zu Gun- sten des Königreichs Preussen. Damit ging auch das Hohenzollernsche Miltärkontingent in Preussen auf. Die Liechtensteiner Kompagnie blieb als solche weiter bestehen. Eine Angliederung an eine grössere Forma- tion fand nicht statt. Am 15. Juni 1859 wurde Lieutenant Peter Rheinberger mit fürst- lichem Dekret zum Oberlieutenant und Kommandanten ernannt. Der Deutsche Bund hatte an seinem Sitz in Frankfurt a. Main zwar eine Bundes-Militär-Kommission, wozu die «Grossen» ihre Bevoll- mächtigten entsandten, aber Befehlsgewalt hatte die Kommission nicht. So blieben Unterstellungsregelungen oft für den Ernstfall aufgeschoben. Zu welchen Schwierigkeiten es dann führte, zeigt folgendes Beispiel: Als 1866 das VIII. Bundescorps mobilisiert wurde, musste der Kom- mandierende General erst gesucht und nach Verhandlungen mit den beteiligten Staaten und dem Bund ernannt werden. Zu diesem Korps gehörten je eine Division aus Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, und eine Kombinierte Division Nassau plus österreichische Truppen (vormalige Teile der Besatzung der Bundesfestung Mainz). Aus der 157
	        

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