Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

maior, einen weitbogigen Angulus subpubicus, ein annähernd drei- eckiges Foramen obturatum erkennen. Nach alledem kann es sich nur um eine Frau handeln. Die typognostische Analyse verfügt über alle formwesentlichen Bereiche bis auf die verloren gegangenen Nasenbeine; es bedeutet dem- gegenüber wenig, dass im anatomischen Gesicht mehrere der Haupt- maße nur annäherungsweise bestimmt werden und dementsprechend die Proportionszahlen, die Indizes, nur eingeschränkten Hinweiswert haben können. Der als etwa mittelgross einzuschätzende Hirnschädel besitzt eine Norma verticalis (Abb. 3), die zwischen einem Langoval und einer schlanken Raute vermittelt und mit einer Grössten Länge von 184 mm und einer Grössten Breite von 135 mm den dolichokranen Längen-Breiten-Index 73 vorweist. Gegenüber der in den starken Parie- talhöckern konturbogig betonten Grössten Breite verengt sich der Um- riss der Vertikal ansieht stark nach vorn zu einer schmalen, in sich regelmässig vollbogig horizontalgewölbten Stirn. Eben diese deutliche vordere Verschmälerung bedingt es, dass die Jochbögen — die Reste lassen dies zweifelsfrei sehen — deutlich phänozyg sind, obwohl sie ganz unauffällig seitlich ausladen, wie dies die Vorderansicht er- schliessen lässt. Der Transversale Frontoparietal-Index drückt mit seinem an der Grenze von der Eurymetopie zur Metriometopie stehen- den Wert 69 nicht deutlich genug die Einschnürung der Unterstirn aus. Eher gelingt dies dem Transversalen Frontal-Index mit dem auf Sphä- rometopie, «Kugelstirnigkeit», weisenden Wert (85). Erst in der Mitte der Pfeilnaht erhebt sich der Scheitel zur ausgerundeten satteldach- artigen Eminentia, die sich in der Norma occipitalis (Abb. 4) als Ten- denz zur Bildung eines «Firsts» zu erkennen gibt; die ganze Hinter- ansicht nähert sich zwar der Hausgiebelform, entspricht aber nicht ganz der Definition der klassischen Hausform, weil die in sich geraden Seitenwände nicht vertikal stehen, sondern leicht nach oben diver- gieren. Nach dem Breiten-Ohr-Bregma-Höhen-Index mit 86 verharrt die Norma occipitalis auf der Grenze der Metriokranie zur Akrokranie, das heisst der Flochschädeligkeit. Die Ausladung des Oberschuppen- pols geschieht in harmonisch vollrunder Schalenwölbung, die nur in Richtung auf die Asterien hin plan ist. — Die abgeschwächt akzen- tuierte Seitenansichtskurve (Abb. 1) wirkt mässig rasant, das heisst die Umrissform ist wohl zügig, aber doch in den Übergängen zwischen den 131
	        

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