Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

Feld III und Bau I Auf der Südseite des Hügels, an der Stelle, wo Waldhirt Kaspar Walser Steine mit Mörtelspuren und Mörtelreste festgestellt hatte, wurde 1962 mit der Grabung begonnen. Dabei stiessen wir auf die Nordostecke von Bau I, von wo aus die Reste der Nordmauer eines Gebäudes aus römischer Zeit und die noch bedeutend besser erhaltene Ostmauer in nur geringer Tiefe leicht verfolgt werden konnten. Gleichzeitig wurde der Schnitt 10 (westwärts von Bau I) hangab- wärts geführt. Dabei stiessen wir auf die Westmauer von Bau I. Diese war etwas schwächer als die Ostmauer und nur mit Lehm gemörtelt, während die übrigen Mauern von Bau I mit solidem Kalkmörtel, unter spärlicher Beimischung von kleingeschlagenen Ziegelresten erbaut wor- den waren. Am besten erhalten waren die Mauern auf der Ostseite und auf der Südseite. Dort waren sie durchschnitlich 1 Meter dick. Auf der Nordseite war die harte Moräne senkrecht abgegraben worden und bildete die Rückwand des Erdgeschosses. Darüber waren die Reste einer aufgehenden Mauer noch teilweise erhalten (Abb. 11). Südlich, dem Hauptbau vorgelagert und etwas tiefer gelegen, war ein Vorbau, mit Eingang auf der Ostseite. Im Fundament der Südmauer des oberen Raumes war der Abdruck eines Rundholzes noch gut sicht- bar. Man könnte an einen Holzrost denken, auf dem die Mauer stand. Die Innenmasse des oberen, grösseren Raumes betragen 51 /2 Meter in der Breite und 41/l> Meter in der Tiefe. Der südlich davor gelegene Vorraum hat die gleiche Breite, misst aber in der Tiefe nur 2V2 Meter. Der Eingang in den Hauptraum lag in der Südwestecke, wo die Schwelle noch sichtbar war. Im oberen Raum konnten zwei übereinander liegende Böden fest- gestellt werden. Der untere bestand aus festgestampftem gelbem Lehm; darüber lag, als jüngerer Boden, eine Steinlage mit Kalkmörtelüberzug. Auf jedem der beiden Gehhorizonte war eine Herdstelle. Auf dem untern Horizont lag sie nahe der Westwand. Der Herd war ganz mit Steinplatten ausgelegt und hatte einen Durchmesser von nur 50 Centi- meter. In der Nähe lag ein Stein, mit einer kreisrunden, künstlichen Vertiefung, in der möglicherweise die Aufhängevorrichtung für das Kochgeschirr gedreht werden konnte, wie dies heute noch in Alphütten zu sehen ist (Kessiturn). Die Herdstelle auf dem oberen Boden war grösser. Ihr Durchmesser betrug 80 Centimeter. Sie war mit Stein- 18
	        

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