Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

klärung vorgelegte Stelle mit Leichtigkeit eben so richtig als elegant übersetzt auch die Presentation in lateinischer Sprache beurkundet seine vorzügliche Sprachkenntniss und Gewandheit, und die schriftliche Übersetzung einer schweren Stelle ins Lateinische bewies ganz beson- ders, wie sehr Hr. Kaiser in den eigenthümlichen Geist der lateini- schen Sprache und Literatur eingedrungen ist. . . In den theoretischen und praktischen Examen über die Geschichte, dem Hauptfache des an- zustellenden Lehrers, war Herr Kaiser vorzugsweise im Fall, seine viel- umfassenden Kenntnisse und Einsichten an den Tag zu legen, und den unwidersprechlichen Beweis zu liefern, dass er diesem wichtigen Fache mit vorzüglicher Liebe seine Zeit und seine Kräfte gewidmet hat, und dass seine Wissenschaft nicht etwa blos aus Lehrbüchern, sondern aus den Quellen selbst geschöpft ist.— Die reichhaltige, einen ganz wichti- gen Zeitraum umfassende Frage aus der Geschichte, welche Herr Kaiser zur schriftlichen Bearbeitung gegeben wurde, hat er zu unser allseiti- ger Zufriedenheit mit eben so viel Sachkenntnis und Gewandtheit, als Geist und anschaulicher Klarheit behandelt und da er mit seiner geist- vollen Ansicht über die Geschichte im allgemeinen und seinen reichen Kenntnissen in diesem Fache, einen lichtvollen und angenehmen Vor- trage findet, so scheint uns der Mann, der sich für diese Lehrstelle ganz besonders eignet, in Hrn. Kaiser gefunden zu sein. Da endlich auch die philosophische schriftliche Arbeit desselben und nicht minder das mündliche Examen in diesem Fache zeigte, dass Herr Kaiser, wenn- gleich er keinem philosophischen System zu huldigen scheint, auch in diesem Zweige der Wissenschaft sehr bewandert ist, und dass er wie seine Abhandlung beweist, diesen Unterricht auf eine den Bedürfnissen und dem Studiengange der Kantonsschule angemessene und geistvolle Weise ertheilen würde; da endlich Hr. Kaiser überdies auch die italienische und englische Sprache vollkommen beherrscht, und darin auf Verlangen Unterricht zu ertheilen bereit ist, so tragen wir in der vollen Überzeugung von der Tüchtigkeit desselben uns in der frohen Zuversicht, dass er den Erfordernissen dieser Stelle in allen Theilen genügen werde, darauf an, dass es der H. Regierung gefallen möchte, dem H. Kaiser die erledigte Professur zu übertragen.»98) ') Staatsarchiv Aargau, Aarau: Akten des Regierungsrates, Abteilung S. R., 1827, Fasz. 41; Kaisers Prüfungsarbeiten sind dort auch noch vorhanden: u. a.: Die grosse Völkerwanderung in ihrer Hauptveranlassung, 
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