andere, deren Namen du nicht kennst».96) Als Triebfeder dieser kurz- lebigen Zeitschrift (1824 •— 1825) ist Wolfgang Menzel anzusehen. Aber auch der spätere Gräzist Rudolf Rauchenstein und der spätromantische Dichter August Adolf Ludwig Folien, beide zeitweilige Professoren an der Aarauer Kantonsschule, zählen zu den Mitarbeitern. «Der Zweck dieser Zeitschrift ist die geistreiche und belehrende Unterhaltung des gebildeten Publikums», heisst es in der «Ankündi- gung». Zu diesem Zwecke bringen die Europäischen Blätter «zunächst das Neueste und Wichtigste aus der deutschen, französischen, engli- schen und zuweilen auch der italienischen und nordamerikanischen Literatur, sowohl aus geschlossenen Werken, als aus Zeitschriften» in Auszügen, Übersichten und Kritik. Auch Erd- und Länderkunde, Handel und Industrie sollten berücksichtigt werden. «Bei weitem dem grössten Theil dieses Publikums, Geschäftsmännern, Frauen, gebildeten Familien auf dem Lande oder in kleinen Städten, mangelt es theils an der erforderlichen Zeit, theils an der Gelegenheit, theils an den ökonomischen Mitteln, mit der grossen Masse der neuen Literatur sich unmittelbar selbst bekannt zu machen, und doch wünscht jeder, einen allgemeinen Überblick darüber zu gewinnen, in Erholungsstun- den an dem Interessantesten sich zu ergötzen und zu belehren, und auf so vieles aufmerksam gemacht zu werden, das ihm sonst unbe- kannt bleiben würde». Neben den grösseren und kleineren Berichten aus aller Welt und allen Gebieten sollen aber «von Zeit zu Zeit eigene Aufsätze, ästhetischen oder belehrenden Inhalts ... beigefügt werden». Von Kaiser finden sich keine namentlich gezeichneten Artikel. Anfangs 1825 verlässt Kaiser Aarau.97) Im folgenden Jahr wirkt er als Lehrer bei Lippe in Lenzburg, von wo er sich im Herbst 1826 um die freigewordene Kantonschullehrerstelle in Aarau bewirbt. Über die Prüfung Kaisers am 28. November 1826 schreibt die Kantonsschuldirektion am 19. 12. 1826 an den Kantonsschulrath: «Im lateinischen Examen hat derselbe die ihm zur Übersetzung und Er- l0) «Europäische Blätter oder das Interessanteste aus Literatur und Leben für die gebildete Lesewelt». Zürich, in der Gessnerschen Buchhandlung, 1824 — 1825, Redaktion in Aarau T) Roedel, S. 218; Fremdenkontrolle, Staatsarchiv Aargau. 42
