Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

biographisches Dokument zu stiften. Sie standen mit Ihm, in Aarau we- nigstens, näher als jemand, den ich kenne, und tragen gewiss gerne dazu bei, dass es seiner, soviel wenigstens von Ihnen abhängt, würdig werde. Seine Correspondenz mit ihm ist mir geblieben. Ich möchte aber die Geschichte seines Lebens und Wirkens durch die Beiträge von unbefangenen und edlen Freunden, die ihn in anderen Verhältnissen und mit anderen Augen als ich sahen, vervollständigen, und bitte des- wegen um Ihren Beitrag. — Nun denn, wie geht es Ihnen? Ich hoffe Sie sind zufrieden und glücklich an Ihrem Wirkungskreis. Von mir und meiner Frau kann ich Ihnen nur Gutes sagen. Wir sind gesund, froh, glücklich und nehmen an allem, was im Vaterland pädagogisch Be- deutendes geschieht fortlaufend lebhaften Antheil. Was Böses über uns zu sagen ist, Siehe, das werden Sie aus dem Mund anderer vernehmen, wenn Sie es etwa interessiert».80) Kaiser ist dieser Bitte nachgekommen. Niederer dankt am 24. 3. 1843: «Ihre Charakteristik unseres sei. Freundes Nabholz ist mir aus der Seele geschrieben. — (Ich) bitte Sie inständig und herzlich um eine so ausführlich als mögliche Skizze da- von im Interesse der Menschenbildung».90) Es sollte Niederer nicht mehr beschieden sein, die Biographie seines Freundes Nabholz heraus- zugeben. Am 2. Dezember 1843 stirbt er in Genf. In einem Brief-Entwurf, datiert vom 8. Dezember 1843 
91) schreibt Kaiser an Dr. Niederer in Genf: «Als ich zu Anfang des Jahres 1827 als Lehrer der Geschichte an die Kantonsschule nach Aarau kam, wurde ich mit ihm (= Nabholz) bekannt. Er war damals Direktor des dortigen Schullehrerseminars. Unser Verhältnis wurde bald so innig und vertraut, dass seitdem bis zu seiner Abreise von Aarau im Jahre 1834 fast kein Tag verging, an dem wir einander nicht sahen und sprachen». Trotz aller in Yverdon erlebten Schwierigkeiten und Gehässigkeiten bewahrt Kaiser dem greisen Pestalozzi und seinen Ideen grosse Ach- tung und Pestalozzis Gedanken begleiten ihn auch in seinem späteren Wirken als begabter Lehrer und Pädagog. B°) Niederer an Kaiser in Chur, Genf, 26. 1. 1843; Ms. Pest., Zentralbibliothek Zürich. 90) Niederer an Kaiser in Chur, Genf, 24. 3. 1843; Ms. Pest., Zentralbibliothek Zürich. "') Kaiser an Niederer in Genf, 8. Dezember 1843, Mappe B 2072/6, Staats- archiv Graubünden, Chur; dieser Brief ist kaum abgesandt worden, da 39
	        

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