Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

halten».4a) «Kaiser habe einmal davon gesprochen, wie die Wissen- schaften in das Leben übertreten könnten».50) «Kaiser habe einst in einer von demselben verfassten und verlesenen Aufsatze die Meinung geäussert, dass es mit dem blossen wissenschaftlichen Wirken allein nicht genüge, sondern vielmehr notwendig sei, seine Grundsätze in das Leben übergehen zu lassen. Kaisers Aufsatz habe den Titel geführt: über Wissenschaften oder über den Zweck der Wissenschaften».51) «In den Versammlungen des engeren Vereines habe sich besonders der inzwischen von Freyburg abgegangene Kaiser als ein etwas erhizter Kopf gezeigt. Es sey zwar, und besonders von Kaiser, auch von Deutsch- lands Befreyung und Einung geredet worden. Kaiser habe bestimmt von der Vereinigung Deutschlands unter einem einzigen Fürsten gespro- chen und den Wunsch geäussert, dass dieser Zustand als der beste ein- treten möchte».52) Wenn Kaiser auch erwiesenermassen für die politi- sche Tendenz des Vereines als mitverantwortlich zu betrachten ist, bleibt doch zu beachten, dass seine Mitstudenten den während ihren Vernehmungen in Hofwyl weilenden Freund in Sicherheit wähnten und ihn getrost stark belasten zu dürfen glaubten. Im Bestreben, ihren Bund enger an die übrigen Burschenschaften zu heften und ihre Anerkennung als Burschenschaft zu erlangen, be- richteten die Freiburger Burschen am 1. Oktober 1818 dem Burschen- tag in Jena u. a.: «Darin sind wir mit Euch einig, dass der Zweck der deutschen Burschenschaft kein andrer seyn kann: als grösstmögliche moralische, geistige und physische Ausbildung, dass der Nationalsinn ins Leben trete, dass Lage und Religion fürder keine Partheyen mehr bilden, dass Deutschlands Ruhm, alte Thatkraft, Einfachheit und Red- lichkeit glänzender als je erweckt werde».53) Kaiser unterzeichnet den Brief als erster. Man darf auch annehmen, dass er dieses Schreiben aufgesetzt hat. Man könne nicht nach Jena kommen zum Burschen- tage, heisst es weiter in diesem Schreiben, die Freiburger wollten am 4a) Aussage Bruggers am 9. 7. 1819, zitiert in: Sp.-Bericht XXVI, fol. 58. i0) Aussage Hölzlin vom 12. 7. 1819, zitiert in: Sp.-Bericht XXVI, fol. 58/59. 51) Aussage Laumayer, zitiert in Sp.-Bericht XXVI, fol. 59/60. 52) Aussage Carl Bosch, zitiert in Sp.-Bericht XXVI, fol. 60/61. 5a) Abschriften in: Sp.-Bericht XXVI, fol. 108-113 und Sp.-Bericht XXI fol. 24-26. 24
	        

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