Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

mit meinen Augen sagen wollte, weshalb ich dann meinen Kriegsplan energisch erklärte, sobald ich das Kommando über ihn erhalten hatte: «In Arm s'Gwer! Rechts um! Sturmschritt, vorwärts marsch!» Mit diesen Befehlen sind wir unter dem Beifall aller und unter einer lan- gen Nase des Instructors geflohen. Jedenfalls hat unsere Armee dem lieben Vaterlande den Frieden gesichtert, wagte doch keine Macht, Graubünden anzugreifen. Einzig das benachbarte Liechtenstein wollte sich gegen eine Invasion vorsehen und stellte ein Beobachtungskorps in der Stärke von 5 x 10 Mann in der Festung Vaduz auf. Das sei gesagt, um den Herrn Pater Offizier zu erbauen.21) ') Das Original dieser Reminiszenzen liegt in der romanischen Bibliothek des Klosters und ist hier ins Deutsche übersetzt. Placidus Laurentius Baselgia stammte von Somvix, wo er 1821 geboren wurde. 1831 kam er an die Klosterschule und blieb dort auch die ganze Zeit hindurch, als die katho- lische Kantonsschule eingerichtet wurde. Die Priesterweihe empfing er 1846, versah dann verschiedene Posten, wurde auch Professor am Seminar und später in Disentis. Lange versah er Löwenberg (1872 — 96). Zum Dekan des Oberländer Kapitels wurde er 1890 gewählt. Er segnete das Zeitliche 1906. Näheres Simonet J. J., Die kathol. Weltgeistlichen des Kt. Grau- bünden 1920, S. 54, dazu HBLS II. 30. 2) P. Adalgott Berther von Disentis, geboren 1808, Profess 1829, 1857 Welt- priester, gestorben 1875. 3) Abt Adalgott Waller, der von 1826 bis 1846 regierte. 4) P. Cölestin Giger von Medels, geboren 1801, diente in einem schweizeri- schen Garderegiment in Frankreich, Profess 1829, gestorben 1874. 5) Wer bei einer nichtlateinischen Ausdrucksweise ertappt wurde, bekam die Münze. Wer am Schlüsse der Rekreation sie noch hatte, musste eine Strafe erleiden. Diese Übung erhielt sich noch bis ins 20. Jh. hinein, jedoch nur für romanische oder dialekt-deutsche Ausdrücke. °) Jakob Martin Tener (heute Tenner) war 1813 zu Disentis geboren und legte im November 1833 die Profess ab, später mehrfach Oberer des Klosters, gestorben 1885. Diese Szene müsste sich also vor dem November 1832 ab- gespielt haben. 7) Biographie von Probst in der Schweizerischen Kirchenzeitung 1946 nr. 16 ff. Probst kam 1833 an die Disentiser Kantonsschule, wo er bis 1837 als Rektor wirkte und noch bis zum Frühling 1838 als Lehrer blieb. 8) P. Franz Sales Brunner aus Mariastein hatte 1832/33 in Schleuis ein Er- ziehungsheim für ca. 35 Kinder gegründet, für welche Gründung Probst Statuten entworfen hatte. Näheres Simonet J. J., Pater Franz Sales Brunner 1935, S. 12 — 22. Brunner liegt in der Kirche von Schellenberg begraben. 120
	        

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