Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

liehe Behörde durch den Vertrag gebunden sei, die weltliche nach Willkür handle. Allgemein weiss man aber, dass auf das Lehrer- personal alles ankommt, und wie gegründet die Vorsicht und das Misstrauen der Curie in die von der Regierung gewählten Professoren sei, ergiebt sich schon daraus, dass letztere im verflossenen Jahre sogar einen protestantischen Lehrer an die katholische Schule in Disentis berufen hatte. Da aber das Kloster gegen diesen Protestanten protestirte, musste die Regierung ihn mit einer schönen Reiseentschä- digung wieder entlassen. — Man hatte es dem Verfasser einer über das Schulwesen herausgegebenen Broschüre als eine furchtbare Ver- läumdung ausgelegt, dass er behauptet, dass für die Schule mehr ver- braucht worden als angewiesen war.2) In der letzten kath. Grossraths- versammlung wies aber ein Mitglied nach, dass die Broschüre wahr geredet, dass ein Defizit von wenigstens 800 fl. vorhanden sei. Würden die Radikalen Meister, sie würden das erste Defizit wahrscheinlich mit dem Kloster Disentis, das zweite mit dem Seminar, das dritte mit dem Bisthumsfond decken, denn das sind ihnen überflüssige Dinge. ') Siehe Anmerkung 3 zum folgenden Brief. 2) Fetz J. J., Geschichtliche Darstellung des katholischen Kantonal-Schulwesens 1841, S. 23 — 27. Nr. 20 Peter Kaiser an Alois de Latour 29. September 1842 Hochgeachteter Herr Landrichter ! Beifolgend erhalten Sie eine vorläufige Übersicht von Bedingnissen in Absicht auf Fächer und ungefähre Stundenzahl in jeder Schulabtheilung und Klasse. Hieraus, wenn die Klassen so vollständig sind, als die Übersicht annimmt, muss erst der Stundenplan combinirt werden. Schwerlich werden aber (die) Klassen in allen Abtheilungen besetzt sein, woraus sich dann der (Übe)lstand ergibt, dass wenigstens vorläufig nicht alle Lehrer (die angemesse)ne Stundenzahl erhalten, ein Übelstand, der den Fe(inden Anlass) gibt, über zu grossen Kosten- aufwand zu schreien. 112
	        

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