Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

bis auf die Höhe des Berges, an dessen anderer Seite die den Frastanzern zugehörige Alp Saroia liegt. Dieser Zug ist bei den Leuten auf Planken noch in Erinnerung und sie erzählen davon folgende Sage: «Uli Mariss ging, Erbsen streuend, voran und die Schweizer dieser Spur folgend, kamen auf die Höhe des Berges. Daselbst angekommen, ver- langte Uli Mariss den versprochenen Lohn. Da sprach der Hauptmann der Schweizer zu ihm: „Knie nieder, nimm den Hut in die Hand und Du wirst ihn erhalten". Solches that Uli Mariss : da schlug ihm der Hauptmann mit dem Schwerte den Kopf vom Rumpfe, dass er in den Hut fiel. So bekam der Verräther den Lohn». Aus der Alp Saroia gelangten die Schweizer in die Voralp Amerlügen und von den Höhen aus konnten sie das in der Tiefe liegende Thai überschauen. Ein Hirte, der auf jenen Höhen das Vieh weidete und die Schweizer erblickte, stiess alsobald, wie die Sage meldet, mit solcher Macht in sein Horn, um den Seinigen ein Zeichen zu geben, dass ihm die Adern spran- gen und er todt nieder fiel. Mittlerweile hatte Heinrich Wolleb seinen Zug ausgeführt; er drang durch Dickicht und Stauden, wo nur Mann für Mann sich durchwinden konnte. Die Hauptmacht der Schweizer lag auf der Ebene, vor der Letzi, den Erfolg des Kampfes oben am Berg abwartend. Heinrich Wolleb fand tapferen Widerstand, die Tiroler-Bergknappen, die stählerne Schaar genannt, und die Wallgauer wichen nicht. Da er- litten die Schweizer grossen Verlust, ihre Ordnung wankte, sie wandten sich schon zur Flucht, als zur rechten Zeit noch die Schaar, welche Uli Mariss über das Gebirg geführt hatte, und bei der sich viele gute Schützen befanden, von der Höhe herabfiel, die Tiroler und Wallgauer im Rücken fasste. Da sammelte Heinrich Wolleb seine Macht wieder, drang vor und die Tiroler und Wallgauer, von allen Seiten angegriffen, wurden nach tapferem Widerstande zersprengt, rückwärts gegen den Tobel gedrängt oder liefen den Strei- tern in die Hände, welche über das Gebirg gekommen waren».
	        

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