Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

weih erhalten. Die Stirne ist durch ein Band rechteckiger Ein- stiche verziert. Die Augen bilden zwei runde Löcher und die Augsbrauen sind durch Kerben begrenzt. Die Nase wird noch schwach angedeutet, während das Maul, rundes Loch, den Ausguss bildet. Die leicht gewölbte Brust trägt als Verzierung sechs senk- recht laufende Doppelbänder von rechteckigen Einstichen. Die übrigen Fragmente stammen vom Bauch, einem Fuss in Walzen- form und vom Rücken des Tieres, wobei vom Einguss auf dem Rücken Randpartien vorliegen. Eigenglasuren sind auch auf an- deren Gefässen um 1300 zu finden. Es sind keine eigentliche Gla- suren, sondern das Gefäss wird vor dem Brand mit rotem Lehm- wasser Übergossen. Dadurch wird das Gefäss mit einem roten Überzug versehen, der als Vorläufer der Glasur betrachtet wird. 14. Im Feld 13 und 15 fanden sich unglasierte, 
gebrannte Lehmkugeln von 2 cm Durchmesser, die vermutlich als Marmel für die Kinder gedient haben 
n). 15. Von 
einer Tonpuppe aus dem Feld 3, wieder als Spielzeug der Kinder gedacht, ist alles bis an den Kopf erhalten. Sie hat hell- roten Brand und ist auf der Rückseite mit dem Messer zugeschnit- ten. Die Hände sind über den Bauch gefaltet, der mit einem Falten- rock bedeckt ist. Diese rohe Arbeit ist um 1300 zu datieren. 16. Von einer 
zweiten Puppe (Abb. 31) aus dem Feld 6 ist hingegen nur der Kopf und die Brust unversehrt. Beide Arme sind abgefallen. Roter Brand und mit zugeschnittener Rückseite. Die Brust wird durch ein Mieder bedeckt, das den Hals frei lässt. Auf dem Kopf trägt sie ein Tuch, das in Spitzen über der Stirn vorsteht. Der Ge- sichtsausdruck ist pausbäckig, ausdrucksvoll. Sie kann in die Jahre um 1300 datiert werden. Gleiche Stücke wurden bei der Ausgra- bung der Burg Hünenberg und im Kloster Wurmsbach bei Jona gefunden12). Die glasierte Keramik Die hauptsächlichsten Funde lagen beim Turm, Feld 5, 6, 13 und ein Schüsselrand kommt aus dem Raum unterhalb des Felsens an der Strasse. Das Fundinventar ist nicht reichhaltig und vielseitig, sondern es sind gewisse Formen mehrmals vertreten. Schüsseln, Grappen und Töpfe sind in der Mehrzahl und immer mit Innenglasur bedeckt. 56
	        

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