Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

konnte auf der Höhe der Torschwelle vor und hinter dem Tor 8 fest- gestellt werden. In den Mauern 32a und 28 fand der Bering auf der Westseite der Anlage seine Fortsetzung. Das Tor 2 wurde in einer spä- teren Bauperiode aus der Mauer 28 ausgebrochen. Hier wird auch klar, dass die Trockenmauer einer jüngeren Bau- periode angehört: ihre Stirnseite (45a) liegt ganz nahe am Tor 8, der lote Winkel, der hier entstanden wäre, hätte die Verteidigung des Tores sehr erschwert. Zudem steht die Mauer 33, die zur späteren Toranlage (Tor 1) gehört, in enger Verbindung mit dem Abschnitt 45 der Trocken- mauer. Der Bergfried Vom Bergfried war nur mehr die Nordostecke (Mauern 2 u. 3) etwa 5 — 6 Meter hoch sichtbar, doch waren auch hier die schönen Steine der inneren Mauerverkleidung den Steinräubern zum Opfer gefallen. Die übrigen Mauerteile waren hoch mit mächtigen Mauertrümmern und Schutt überlagert. Es gelang erst in der zweiten Grabungskampagne die noch erhaltenen Grundmauern des Bergfrieds bis auf den Felsgrund freizulegen und das Turminnere auszuräumen. Am schlechtesten er- halten war die Aussenecke der Mauern 1/4 (Südwestecke). Die Stärke der einzelnen Mauern beträgt: 1 = 1.85, 2 = 1.50, 3 = 1.45 und 4 = 1.85 Meter, die Innenmasse in der Reihenfolge der Mauernummern sind: 5.10, 4.50, 4.80 und 4.80 Meter. Das ergibt eine Innenfläche von rund 23 Quadratmetern. An der Innenseite waren die Mauern überall noch mindestens 1 Meter hoch erhalten. Auf dem Fels im Turminnern lag eine Brandschicht. Sie war an der Nordmauer (3) 60 — 70 Centimeter hoch und enthielt verkohlte Bal- kenreste; auch die Steine der Mauer waren hier rotgebrannt. Darüber lag Abraumschutt. Die im Truminneren gefundenen Becherkacheln waren unglasiert. Ein Hahn aus Bronze (vergl. Abb. 37, 5) und ein Türkloben kommen aus der tiefen Brandschicht. Das Profil 11 (Abb. 12) zeigt die Innenseite der Mauer 3, mit einer Luftscharte und mit Balken- und Gerüstlöchern. An der angebrochenen Mauer 4 ist die Mauertechnik erkenntlich : die Aussenkanten sind beidseitig mit grösseren Blöcken schön geschichtet, innen sind kleinere unbearbeitete Steine im Mörtel verlegt. Der Eingang in den Turm Hess sich nicht mehr feststellen; er befand sich, wie bei anderen Burgen, in 25
	        

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