Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Feldhase 
— Lepus europaeus meridiei HILZHEIMER 1906 Material: 1 Schädel (C? subad., Wisseler, Schaan, 676 m, 29. XII. 1962, Prinz Hans v. u. z. LIECHTENSTEIN leg.) Das noch junge Stück wog 3,8 kg. Masse: Schaan (FL) ö7 
CB 89,8 Occ.-Nas. 101 Zyg. 46,7 Max. Breite Nasal. 25 mm! Siena 153400 $ 90 46,8 25 mm (nach MILLER) Der Schädel überraschte nach der Präparation durch seine auffal- lend breiten Nasenbeine, so dass man zunächst an den osteuropäischen Hasen 
der ssp. transsylvanicus erinnert wurde, haben doch ATA- NASSOW, MARTINO und PASPALEW 1954 das breite Nasale als Hauptkennzeichen 
für transsylvanicus herausgestellt (cf. v. LEHMANN 1959). Beim Vergleich mit den Schädelmassen, die MILLER (1912) für alle Unterarten 
von Lepus europaeus aufführt, zeigte es sich dann aber, dass diese extrem breiten Nasenbeine von 25 mm dort nur bei einem Schädel erreicht werden. Es ist das 9 Nr. 153400 
der ssp. meridiei aus Siena (Italien), das im übrigen auch fast dieselben übrigen Masse zeigt (s. o.). — Diese Unterart, die erstmalig im Departement Aveyron (Franreich) beschrieben wurde, soll von Südfrankreich bis Norditalien (Corfu ?) verbreitet sein. Belegstücke nennt MILLER (1912) aber vor allem aus dem französischen Departement Basses-Alpes und aus Nord- italien (Turin, Porlezza, Siena). Da in der Balgfarbe nach MILLER (1912) ein gewisser Anklang 
an transsylvanicus bestehen soll («rump distinctly bluish grey»), wäre es wichtig, an grösseren Serien nachzu- prüfen, ob im Bereiche der Alpen eine Form des Feldhasen lebt, die morphologisch unmittelbar 
an transsylvanicus anschliesst und damit eine Parallele zu anderen waldbewohnenden Säugern Osteuropas gäbe (Capreolus c. transsylvanicus, Dryomys nitedula intermedius bezw. diamesus). Ausserdem besteht beim Feldhasen gewiss auch gerade in den Alpen die Neigung, Lokalformen auszubilden, die zum Teil vielleicht nur der Ausdruck der vertikal veränderten Umweltbedingungen sind. So schreibt zum Beispiel v. TSCHUDI (1854): «Unsere Berghasen aber, die bis in die Vor- und mittleren Alpen aufsteigen, sind grösser, schwärzer, am Halse weisser und schwerer (oft an 12 Pfund) als die Feldhasen, 319
	        

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