Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Mauswiesel und Zwergwiesel 
— Mustela (Mustela) nivalis vulgaris ERXLEBEN 1777 
und Mustela (Mustela) nivalis minuta POMEL 1853 Material: Bälge (+ Schädel), 1 Schädel (Museum A. Koenig- Bonn), 1 Balg (+ Schädel), 2 Stopfpräparate (in Vaduz). Vergleichsmaterial: Schweiz (3), Rheinland (17), Skandi- navien und Norddeutschland (12). In meinen früheren Veröffentlichungen sah ich mich gezwungen, die vorliegenden Kleinwiesel aus Liechtenstein zum Zwergwiesel zu stellen, hatten doch zuvor K. ZIMMERMANN (1940) und KAHMANN (1951, 1952) ausführlich dargetan, dass in Deutschland und in den Al- pen ein grosses und ein kleines Mauswiesel nebeneinander vorkom- men, und dass es sich bei der kleinwüchsigen Form um das Zwerg- wiesel handle (dem von K. ZIMMERMANN Spezies-Rang zugesprochen wird, während KAHMANN 1952 diese Frage noch offen lässt). Das wesentliche Kriterium ist also die geringe Grösse des Zwergwiesels. Nach HALTENORTH (1950 und briefl.): CB-Länge 
bei C?C? 30 — 35, bei 9$ 21—32 mm; demgegenüber beim Mauswiesel entsprechend 33 — 43 und 32 — 36 mm. BAUMANN (1949), der das Zwergwiesel überhaupt nicht kennt, führt für das Mauswiesel 36 — 42 bezw. 34 — 36 mm CB-Länge an. — Die drei hier vorliegenden Schädel aus Liech- tenstein stammen alle von jüngeren, d. h. von Tieren, die ihr Wachs- tum noch nicht völlig abgeschlossen haben. Sicher gilt dies für ein junges Stück im Zahnwechsel vom August 1960 und auch für das be- reits 1954 von mir 
publizierte C? aus Triesen (Nr. 53.122). Der Schädel dieses Stückes hat eine «Gesamtlänge» (alte Messmethode) von 32 mm (= CB 33 mm) und stellt mit den noch bis zum Hinterhaupt gegabel- ten Temporalleisten das Entwicklungsstadium dar, das REICHSTEIN (1957) in seiner ausführlichen Untersuchung auf p. 163, Abb. 5 unter c abbildet. Nach REINWALDT (1959) sind «Temporallinien und Tempo- ralleisten» (die also noch nicht zu einem Scheitelkamm vereinigt sind) «keine geschlechtsbedingten, sondern Merkmale jugendlicher Schädel» (1. c. p. 52). Der Schädel des ditten Tieres, eines $, das Prinz Hans v. u. z. LIECHTENSTEIN am 21. Oktober 1954 in der Vaduzer Rheinau sammelte, ist etwas schwerer zu beurteilen. Es hat eine CB-Länge von 30.6 mm und zeigt — bestenfalls — nur angedeutete, parallel laufende 306
	        

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