Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

scheinend nur 10 aktive Zitzen (3 brüst-, 2 bauchständig). — Das Stück ist mitten im Haarwechsel (Hautinnenseite unregelmässig pigmentiert), das Haarkleid ausserordentlich dünn. Infolgedessen ist auch die cha- rakteristische weisse Oberseite der Füsse nur silberig grau. — Das alte ö", mit ebenso abgeschliffenen Molaren, steht im Winterkleid und hat einen dichten, kräftig gefärbten, glänzenden Pelz mit kontrastreichen, weissen Extremitäten und solcher Unterseite. — Masse : K+R 
Schw. Hf. 
Ohr CB Zyg. 
Gewicht 9 
210 183 87 
37 20 
44,9 
22,7 6 
255 220 
86 42 20 
50,4 25,7 370 g Die Körpermasse liegen bei den Tieren an der unteren und oberen Grenze, die MILLER (1912) aufführt, und dies gilt auch für die Schädel- abmessungen, während die von BAUER (1960) für das Neusiedlersee- Gebiet angeführten Wanderratten zwar die gleiche Spanne bei den Schädelmassen, aber geringere Körperlängen zeigen. — Das weibliche Tier fing sich auf einem Wechsel im Schilf unmittel- bar am Abflusskanal des sog. Gampriner Seeli, eines alten, toten Rhein- armes. Wie später noch zu zeigen sein wird, wird dieser Wechsel auch von anderen hydrophilen bezw. aquatisch lebenden Säugern benutzt. Das Ö" stammt aus einem Keller aus der «Litze» in Triesenberg. — Die Wanderratte kommt in Liechtenstein vor allen Dingen im Bereich der Abfallhalden in Rheinnähe vor und erreicht dort eine hohe Siedlungs- dichte. Ob diese Sippen im Winter regelmässig in Gebäude übersiedeln, ist nicht anzunehmen, weil die Halden laufend beschickt werden und auch sehr gute Verstecke bieten, bessere und weniger gefährdete jeden- falls als die massiven Gebäude und modernen Gehöfte in der Umge- gend. — Ich habe bei gelegentlichen Umfragen nur von zwei weiteren Plätzen etwas erfahren, an denen Ratten früher beobachtet wurden: einmal wurden beim Umbau einer Kanalisation in Vaduz Ratten fest- gestellt und gefangen, und der andere Platz war die alte Triesenberger Wassermühle. In beiden Fällen handelte es sich also um Wanderratten. Ob die autochthone 
Hausratte (Rattus rattus) in Liechtenstein vorkommt, Hess sich bisher nicht feststellen. Das Vorhandensein dieser mehr xero- philen Ratte käme nur noch in alten Gebäuden in Frage, am ehesten in Bergsiedlungen; aber nach allem, was ich erfahren konnte (und das ist nicht viel, denn die Wenigsten geben es gern zu, in ihrem Hause 288
	        

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