dünnem Haarkleid («Tropenwaldtracht», cf. v. LEHMANN 1961 a, 1963 a). Die folgende Zusammenstellung bringt die Aufteilung der ein- zelnen Zeichnungstypen der Unterseite in verschiedenen Fanggebieten (= 42 Bälge). Fangplatz stark rötlich grosser kleiner Kehlfleck überflogen Kehlfleck oder fehlend Gruaba, Waldheim, Masescha. Profatscheng 7 5 5 Gästehaus u Umgebung 3 (davon 2 dünn 2 4 behaart !) Schloss, Rheinau, Auwald 2 7 (einschliessl. rote 7 Medianlinie !) 12 14 16 Man kann nach dieser groben Bündelung sagen, dass fast ein Drit- tel der Bälge unterseits eine deutliche Rotfärbung («überflogen») zeigt, und dass von diesen ungefähr jeder sechste die o. a. dünne Fellstruktur aufweist. — Eine weisse Schwanzspitze tritt ab und zu auf. — Die taxonomische Stellung der westalpinen Waldmäuse wird nur verständlich, wenn man zwei bestimmte Komponenten im Auge behält: Die Nachbarschaft der grossen
Mittelmeerwaldmaus (55p. dichrurus), die bis in die italienischen Alpen verbreitet ist (cf. MILLER 1912), und die Höhenlage, die (im Zusammenhang mit dem kälteren Klima) be- kanntlich bei vielen kleinen und mittelgrossen Säugern des freien Raumes (unter nicht zu ungünstigen Lebensumständen !) eine Grössen- steigerung hervorruft (BERGMANN'sche Regel). Der Grössenwuchs ist aber natürlich nicht allein aus den heute bestehenden Umweltverhält- nissen abzuleiten (die warmen Stromtäler können z. B. heute klein- wüchsige oder grosse Formen beherbergen: kleine Rassen — Rhein- Main-Gebiet (cf. FELTEN 1952), Po-Ebene,
ssp. clanceyi (cf. HARRI- SON 1947); grosse Rasse — Liechtensteiner Rheintal !), sondern aus den Gegebenheiten der historischen Besiedlung eines Raumes von ge- netisch und morphologisch verschiedenen Gruppen zu verstehen. So wird man die süd-schweizerischen und westalpinen grossen Hochge- birgsformen als eine Unterart ansehen können, die der Mittelmeer- waldmaus (dichrurus) sehr nahe steht und bei einer Revision des gan- zen Rassenkreises wahrscheinlich den
Namen alpinus v. BURG 1921 erhalten muss (obwohl die Diagnose, die v. BURG gibt, nicht in allen Punkten klar ist). Terra typica: Münstertal, Graubünden. — Die Liech- 281