Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

grossen Zweifel darüber geäussert, dass der Name rufescentefuscus nicht einer Feldmaus, sondern einer Pitymys gegeben worden sein sollte, wie es seit MOTTAZ (1907) angenommen (oder besser: nachgesprochen) wird. Umso er- freulicher war die Klarstellung von Herrn Kollegen DOTTRENS, die wenige Wochen später erschien. — Es ist in diesem Zusammenhang nun aber interessant, wie MILLER (1912) die Färbung dieser hochalpinen 
Unterart «incertus» (d. 
h. rufes- centefuscus) beschreibt. Er schreibt nämlich ausdrücklich (1. c. p. 691), dass die Bälge auf der Oberseite weniger braun sind 
als arvalis arvalis und auch unterseits reiner grau, und statt dessen oberseits trüber und mischfarbiger («dull and blended») mit einem leichten grauen Ton, ähnlich 
M. arvalis duplicatus ! Danach ist also festzustellen, dass auch bei der westalpinen Hochgebirgsrasse die gleiche Situation vorhanden ist, wie in den Populationen der tieferen Lagen — es gibt rötlich braune und graue Färbungstypen ! Ich habe daraufhin die Liechtenstein-Serie 
mit duplicatus -Bälgen aus Ostdeuschland und Russland verglichen: sie stimmen nicht völlig überein. Abgesehen davon, dass diese Tiere in der Regel langhaariger sind, wirken 
die duplicatus-Stücke heller, dem Grau fehlt die bräun- liche Komponente, d. h. die apikalen Haarabschnitte sind biass gelb und weisslich. Zum Abschluss Hess mir dankenswerterweise noch Herr Dr. DOTT- RENS-Genf vier Feldmausbälge aus dem Schweizerischen National- park (Münstertal, 1300 m) schicken (und ich danke auch Herrn Dr. AELLEN-Genf an dieser Stelle). Die Tiere sind im Juli gefangen und in ihrem dunklen Grundton den Liechtenstein-Bälgen ähnlich. Sie unterscheiden sich aber durchaus durch das längere Haar und durch das mehr hervortretende Braun, vor allem bei manchen Tieren an den Kopfseiten (wodurch sie 
eine Arvicola ähnliche Zeichnung bekommen). Füsse und Schwanzunterseite sind deutlich hell im Gegensatz zu den Liechtenstein-Bälgen. — Im übrigen sind diese Bälge etwa so, wie MILLER (1912) die hochalpine Feldmaus beschrieben hat (s. o.). — Masse: Um vergleichbare Werte zu bekommen, sind in der fol- genden Tabelle die Körperabmessungen der Tiere, die über 100 mm K + R-Länge hatten, zusammengestellt und der gleichen Gruppe aus dem Schweiz. Nationalpark (nach DOTTRENS 1962) gegenübergestellt. 265
	        

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