Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

(z. B. 
bei savii, insbesondere in Laborzuchten — siehe Zuchttiere Dr. H. WOLF-Bonn), so dass der Status einer eigenen Gattung innerhalb des Formenkreises nicht mehr berechtigt erscheint. — Die Bälge aus Liechtenstein sind kürzlich von Herrn cand. rer. nat. J. NIETHAMMER im Zusammenhang mit seiner Kleinalm-Arbeit (1960b) untersucht worden, und er konnte dabei feststellen, dass sie in der Farbe dunkler und auch im Haar länger sind als die Tiere des Rheinlandes (Nominatform). Auf meinen Wunsch vermass Herr NIETHAMMER auch freundlicherweise die Nasalia der Schädel und konnte andererseits keine Übereinstimmung mit den breiten Nasen- beinen der Vertreter der 
Unterart kupelwieseri finden, die in den Ost- alpen lebt und ebenfalls dunkel und langhaarig ist. Damit stellt sich die Liechtenstein-Population einerseits als Hochgebirgsform vor (dunkel, langhaarig, wahrscheinlich auch etwas länger im Schädel und Hinterfuss — vergl. die Masse v. LEHMANN 1955, 1954 und 1957/62 (K + R 0 94,5, Max. 100 mm, Hf. 0 14,2, Max. 15 mm, Schw. 0 28,7, Max. 35 mm, CB 0 22, Max. 23 mm) — als die Tiere im NW des Verbreitungsgebietes), sie stimmt aber andererseits auch nicht mit den ostalpinen Kleinwühlmäusen überein, wie sie zum Beispiel kürzlich von den Niederen Tauern beschrieben wurden (J. NIETHAMMER 1960 b). Man kann jedoch bei den morphologisch ansich wenig differenzierten Gruppen dieses Rassenkreises (der andererseits aber benachbarte Populationen hervorbringen kann, die in manchen Merk- malen deutlich verschieden sind und die diese Merkmale (Schädel- und Körpermasse usw.) auch noch in der Saison und in einzelnen Jahren verändern können !), wenig taxonomisch fassbare Kennzeichen finden, die man zum Kriterium einer Unterart machen könnte. Mit Recht schreibt daher W. WASILEWSKI (1960) bei der Zusammen- fassung seiner monographischen Bearbeitung der Untergrundmäuse des Polnischen Nationalparkes in Bialowieza (weit über 800 Exem- plare !) «die grosse Variabilität der Masswerte und der Färbung, die saisonale Variabilität und die Variabilität in den einzelnen Jahren stellen die heute bestehenden Kriterien über Art und Unterart in Frage». Ich habe daher auch bisher nicht nur die Untergrundmäuse aus Liechtenstein, sondern sogar die aus Montenegro (v. LEHMANN 1959) zur Nominatform (Terra typica Belgien !) gerechnet, nicht etwa, weil ich überzeugt davon war, dass sich diese wenig beweglichen Tiere in 255
	        

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