Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Haselmaus 
— Muscardinus avellanarius L. 1758 Trotz eifrigster Suche an allen geeigneten und sogar sehr charakte- ristischen Plätzen an Waldrändern, 
Lichtungen (Rubo-Coryletum) und in Schonungen der Hügel- und unteren Bergwaldstufe konnte ich in der ganzen Beobachtungszeit keine Spur (d. h. Nester) der Haselmaus in Liechtenstein entdecken. Dies war umso auffälliger als BAUMANN (1949) sie für die Schweiz als allgemein verbreitet und MILLER (1912) sogar mehrfach für St. Gallen anführt. In den von mir untersuchten Räumen oberhalb von Vaduz und Schaan kann ich für die betreffenden Jahre mit Sicherheit behaupten, dass die Haselmaus dort nicht vor- kam, denn es blieben nicht nur die typischen Büsche, Ranken und Bäumchen (Brombeere, 
Stechpalme [llex], Clematis, Jungwuchs von Fichte, Buche, Weissdorn etc.) an Waldsäumen usw. «als Galerie der Wiesengründe in der niederschlagsreichen Buchenstufe des Gebirges« (nach OBERDORFER 1957) überall ohne Nestanlagen, sondern ein gutes Kriterium gaben auch die verlassenen, älteren Vogelnester an diesen Standorten — keines war von der Haselmaus überwölbt und für ihre Zwecke umgebaut worden, wie es sonst in allen Revieren die Regel ist, wo Haselmäuse vorkommen. — Trotzdem besteht gar kein Zweifel, dass die Haselmaus auch zur Säugetierfauna Liechtensteins gerechnet werden muss, denn es gibt aus früheren Jahren eine Reihe von Beobachtungen, die es bestätigen. Zunächst erzählte mir Herr HOMBERG, dass er einmal im Laubwald oberhalb des Vaduzer Schlosses auf einer kleinen Blosse eine rötlich gelbe Maus in geringer Höhe im Gebüsch gesehen habe. Da die Zwerg- maus in dieser Umgebung kaum zu erwarten ist, und diese etwas bodenfeuchten kleinen Waldblössen durchaus einen typischen Hasel- mausbiotop darstellen, ist anzunehmen, dass es sich hierbei um den kleinen Schläfer handelte. — Zwei weitere Beobachtungen konnte Herr B. SEGER aus Schaan (s. o.) beisteuern: Er entsinnt sich nämlich genau, einmal vor vielen Jahren als Junge mit seinem Vater zusam- men am Waldrande in der Nähe der Quaderrüfe im Gebüsch oder Jungwuchs mehrere gelbliche, kleine Mäuse zusammen an den Zwei- gen herumturnen gesehen zu haben (siehe hierzu Farbtafel !). Viele Jahre später habe er im Winter (oder jedenfalls nach einem Schnee- fall) innerhalb derselben Rüfe eine Mäusespur gesehen, die zu einer Steinspalte führte. In der sofort aufgestellten Falle fing sich dann auch 237
	        

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