Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

tetragonurus aus Strassburg gesehen hatten (cf. J. NIETHAMMER 1. c. p. 413). Tatsächlich sind die Elsässer (wohl besser: Tiere der Vogesen) aber ebenso langschwänzig wie die Alpentiere (s. Tabelle). Ausserdem kann man auch wegen der grossen Unterschiede in den Schädelmassen die Populationen der nördlichen Mittelgebirge keines- falls 
zu tetragonurus stellen (s. Tabelle). Hinzu kommt, dass das Kri- terium, das BAUER (1960) 
anführt: «Sorex a. araneus dunkles Jugend- kleid, klein 
— Sorex a. tetragonurus: Jugendkleid hell, mittelgross und langschwänzig» für die Populationen der nordwestlichen Mittel- gebirge nicht anwendbar ist, da — wie schon erwähnt — z. B. in der Voreifel die kleinsten, hellen Tiere in der Jugend hellbraun sind; die grösseren, dunkleren sind im Jugendkleid meist etwas dunkler, mittel- braun, obwohl beide Formen nach ihren Massen nicht 
zu tetragonurus gestellt werden dürfen. Und schliesslich sind auf der anderen Seite die Jungtiere aus Liechtenstein und der Schweiz bei weitem am dun- kelsten, obwohl sie schädelgross und langschwänzig sind. Was schliesslich die alte MILLER'sche 
Unterart alticola anlangt, haben schon MOTTAZ (1907 und 1908) und FATIO (1905) mehrmals darauf hingewiesen, dass alle Formen, die für die Zentral- und Nord- Schweiz beschrieben 
wurden (nuda, nigra, crassicaudatus und alticola) letzten Endes Synonyme 
zu tetragonurus seien. MOTTAZ schreibt 1907 dazu ausdrücklich, dass er in einer persönlichen Unterhaltung G. S. MILLER davon überzeugen konnte, dass 
seine alticola schon früher unter anderen Namen beschrieben wurde (cf. 1. c. Fussnote (*)). Tat- sächlich hat MILLER ja die Unterart 1912 in seinem Katalog der West- europäische Säugetiere wieder eingezogen bezw. zum Synonym von tetragonurus erklärt. — Damit ist m. E. die Situation in der Zentral- und Nord-Schweiz, wie im ganzen Westalpenraum nördlich der Zentralkette geklärt, und es kann sich jetzt nur noch darum handeln, wie man die Waldspitz- mäuse des Südabfalles, d. h. der mediterranen Seite der Alpen einord- nen soll. Dieses, im Grunde genommen nicht schwierige Problem (danach zu urteilen, was mir aus den italienischen Alpen vorliegt) ist dadurch etwas verwirrt worden, weil man die südlichen Sorex-Formen seit ZALESKY 
als «tetragonurus-Voimen» oder «ieiragonwrws-Gruppe» bezeichnet. Die ansich durchaus zutreffende Feststellung, dass die stammesgeschichtlich alten Formen, mit uniformem Haarkleid und 184
	        

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