Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

In der schweizerischen Nachbarschaft findet sich auf dem Mont- lingerberg / Oberriet SG ein grösserer Bestand an Tonspulen. Allein aus alten Grabungen liegen im Historischen Museum St. Gallen über 30 Stück, von denen hier die durch Form und Verzierung bemerkens- wertesten zusammen vorgelegt werden (Abb. 2). Besonders wichtig für die Datierung sind jedoch die Spulen, welche von Benedikt Frei, Mels, Ehrenmitglied unseres Vereins, in den fünfziger Jahren auf dem Mont- lingerberg aus klarer Schichtenlage gehoben wurden2). Direkt gegen- über Schaan und wie beim Fundplatz Krüppel auf einer Waldkuppe über der Rheinebene sind auf dem Sonnenbühl bei Buchs SG bei einer Sondierung eine unverzierte Spule und ein kleines Bruchstück mit Ritzverzierung und Inkrustation zum Vorschein gekommen 
;i). Wenden wir uns rheintalaufwärts in das zum Walensee führende Seeztal, so begegnen uns von den Höhensiedlungen Castels/Mels und St. Georg bei Berschis weitere verzierte und unverzierte Tonspulen. Von den letz- teren seien einige aus der im Jahre 1936 unter der Leitung von K. Kel- ler-Tarnuzzer, Frauenfeld, stehenden Grabung ebenfalls hier vorge- legt (Abb. 3) 
4). Zu den spulenführenden Fundplätzen im Gebiet des Alpenrheins gehört des weiteren die Höhensiedlung Cresta bei Cazis GR, wo das Schweiz. Landesmuseum unter Leitung seines Direktors Prof. Dr. E. Vogt in zweijährigen Intervallen verschiedene Grabungen durchführte. Nach den bisher publizierten summarischen Fundlisten wurden mehrere Spulen mit Kreuzmuster, aber auch andere nach Ver- zierung und Form interessante Stücke gefunden 
5). Schliesslich ist auch von der Motta da Vallac/Salouf GR, also vom nördlichen Zugang zur Julier- und Septimerpassroute eine Tonspule bekannt geworden 
(i). Der Freundlichkeit von B. Frei verdanke ich schliesslich die Angabe, dass in Südtirol (St. Lorenzen im Pustertal, Säben südwestlich Brixen und Pfatten/Vadena südlich Bozen) Tonspulen gefunden wurden und zwar verzierte wie unverzierte, gedrungene und schlanke, ebenso auch eine mit querdurchbohrtem Schaft. Dieses Vorkommen verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass auch aus Oberitalien Tonspulen bekannt sind '). Kehren wir wieder in nordalpine Gefilde zurück, begegnen wir diesen Objekten auch auf dem Thurberg ob Weinfelden TG 
8), auf der Halbinsel Horn im Nussbaumersee/Gde. Hüttwilen TG 
9) und auf der Insel Werd./Eschenz TG 
10), wie auch auf dem deutschen Bodenseeufer in Sipplingen "). In Zürich-Alpenquai wurden seinerzeit 23 Spulen J 44
	        

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